Stadt Memmingen | Dritter Bürgerworkshop der Modellregion Mobilität

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Zum dritten Bürgerworkshop beim Projekt „Modellregion Mobilität“ begrüßte Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger die Bürgerinnen und Bürger ganz herzlich und dankte für die Teilnahme: „Mobilität ist ein Grundbedürfnis in unserer Zeit. Mit diesem Modellprojekt wollen wir mithelfen auch für andere Kommunen ein Gesamtpaket zu schnüren, um Mobilität zukünftig sicher, flexibel und mit möglichst geringen schädlichen Auswirkungen auf das Klima zu gestalten.“

Während sich die vorherigen Projektphasen im Mobilitätskonzept und die jeweils zugehörigen Bürgerworkshops den Leitfragen „Wo wollen wir hin? (Ziele und Leitbild)“ und „Was hindert oder hilft uns, die Ziele zu erreichen? (Schwächen und Stärken-Analyse)“ widmeten, ging es in der letzten Veranstaltung um die Leitfrage „Was müssen wir tun, um die Ziele zu erreichen? (Maßnahmen)“.

Andreas Schütz, vom betreuenden Ingenieursbüro ssp consult stellte den Stand der Ergebnisse der Online-Umfrage detailliert vor. Bei den anschließenden Diskussionsrunden waren drei große Themenfelder vorhanden. Wie sieht ein Stadt- und umweltverträglicher Berufs- und Wirtschaftsverkehr aus? Wie funktioniert Mobilität mit guten und flexiblen Angeboten für alle, als Teil einer lebenswerten Stadtgestaltung. Und was ist wichtig für einen starken Umweltverbund aus Fuß- und Radverkehr, ÖPNV und Bahn?

Intensiv diskutiert wurden Maßnahmenansätze zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs, vor allem des Busangebotes in Memmingen und der Region. Neben einer Ausweitung der Fahrtmöglichkeiten mit den Linienbussen und der besseren Verzahnung mit dem Schienenverkehr, ging es auch um die Kooperation von Verkehrsverbünden und damit einem regionalen Zusammenschluss von Mobilitätsdienstleistern. Hierdurch könnten Fahrpläne regional besser abgestimmt, Kostenvorteile für die Nutzer geschaffen und ein einfaches regionales Ticket- und Informationsangebot bereitgestellt werden. Dabei spielt auch der Ausbau der Digitalisierung im Mobilitätsbereich eine entscheidende Rolle, um den einfachen und umfassenden Zugang zu Informationen und Buchungsmöglichkeiten für die eigene Mobilität zu erreichen. In diesem Kontext wurde auch die geplante Erweiterung des Schienenangebotes durch die Regio-S-Bahn Donau-Iller als wichtige Komponente einer zukünftigen Mobilität für den Raum Memmingen vorgestellt.

Neben den Maßnahmenansätzen im Bereich des Öffentlichen Nahverkehrs wurden aber auch Schritte zur Förderung des Radverkehrs, zum Ausbau der Ladeinfrastruktur in Kombination mit einer regionalen regenerativen Energieerzeugung, zur Neuaufteilung des städtischen Verkehrsraums einschließlich Überlegungen zur Neuorganisation der City-Logistik oder der Einsatz innovativer Mobilitätsangebote und Systeme erörtert.

Die Maßnahmen sollen es möglich machen, den Mobilitätsbedarf z. B. durch Homeoffice zu reduzieren, die Menschen zu motivieren bei den notwendigen Wegen vor allem den Umweltverbund (Fahrrad, Öffentlicher Verkehr, Zu-Fuß-Gehen) oder Fahrgemeinschaften zu nutzen. Zudem sollen die bestehenden Verkehrsmittel weiter verbessert und umweltgerechter betrieben werden (z. B. Elektromobilität oder ressourcenschonende Technologien). Einige lokale Verkehrsunternehmen haben sich hier bereits mit der Umstellung der Fahrzeugflotte und der geplanten Erzeugung von eigenem Solarstrom auf den Weg gemacht.

Eine wichtige Grundvoraussetzung für den Mobilitätswandel ist ein neues Mobilitäts-bewusstsein. Daher sollen aktive Werbemaßnahmen für eine nachhaltigere Mobilität durchgeführt werden und der Radverkehr und Öffentliche Verkehr sollen deutlicher im Verkehrsraum in Erscheinung treten.

Nach Durchführung des Workshops werden nun die mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutierten und bewerteten Maßnahmenansätze in den nächsten Wochen weiter konkretisiert. Anschließend wird eine Bewertung und Wirkungsanalyse der Maßnahmen durchgeführt. Ein hierdurch geschaffenes Umsetzungskonzept für die Maßnahmen soll bis Ende November fertiggestellt werden. Dieses wird in der Stadtratssitzung im Dezember vorgestellt.

Bürgermeister Dr. Steiger wies nochmals darauf hin, dass die Abstimmung sowie der Ideen- und Mängelmelder der Modellregion Mobilität noch bis Mitte Oktober online ist. Mit einer Beteiligung an der Umfrage helfen die Bürgerinnen und Bürger nicht nur die zukünftige Mobilität in Memmingen zu verbessern, sondern auch wichtige Erkenntnisse für andere Regionen in Bayern bereitzustellen.

https://www.memmingen.de/aktuell-presse/mobilitaet/mobilitaetskonzept.html