Memmingen | Eisbereitung in der Eissporthalle verzögert sich

-

Print Friendly, PDF & Email

Frühester Termin für Eisnutzung: 10. September – Grund: Wichtiges Bauteil für Steuerungsanlage der Kältetechnik fehlt aufgrund Pandemie bedingter Lieferengpässe, so die Stadt Memmingen

Die Eisbereitung in der Eissporthalle am Memminger Hühnerberg wird sich um mindestens zwei Wochen verzögern, im günstigsten Fall kann das Eis ab 10. September 2021 genutzt werden. Darüber wurden das städtische Hochbauamt und die Hallenverwaltung zu Beginn dieser Woche durch das mit der Planung beauftragte Ingenieurbüro informiert. Die Information wurde am gleichen Tag bei einem Runden Tisch zum Thema Zuschauerzahlen an den Vorstand des ECDC weitergegeben. Um die laufende, umfangreiche Sanierung der Kälteanlage zum Abschluss zu bringen, fehle aktuell noch ein wichtiges, elektronisch komplexes Bauteil für die Steuerungsanlage, teilte das Ingenieurbüro mit. Aufgrund des herrschenden Materialmangels priorisiere der Hersteller und Zulieferer bei der Auslieferung, vorrangig würden in erster Linie die Pharmaindustrie und Unternehmen der Infrastruktur zeitnah beliefert.

Noch während der vergangenen Saison wurde der ECDC über die anstehende Sanierung und Erneuerung der Gebäudeautomation in den Bereichen der Lüftungsanlagen und der Kälteerzeugung informiert. Bei der Eiszeitenbesprechung am 20. Juli 2021 mit mehreren Vereinen, die das Eis nutzen, gab Andrea Fischer, Leiterin der Hallen- und Veranstaltungsstätten, den vorläufigen Start der Eiszeit bekannt. Geplant war ursprünglich der Start der Eisbereitung am 16. August, dann wäre das Eis ab 28. August nutzbar gewesen. Andrea Fischer machte die Vertreterinnen und Vertreter der Vereine zu diesem Zeitpunkt bereits darauf aufmerksam, dass beim Einbau der neuen Steuerungsanlage ein wichtiges Bauteil noch fehle und nicht absehbar sei, wann dieses geliefert werde, der geplante Saisonstart sei daher noch nicht gewährleistet.

Die Ausschreibung für die Sanierung und Erneuerung der Gebäudeautomation erfolgte bereits im vergangenen Jahr, der Auftrag wurde im Dezember 2020 erteilt. Die ausführende Firma hat mit den vorbereitenden Arbeiten sofort nach dem Saisonende im April 2021 begonnen. Im Mai wurden die entsprechenden Bauteile bestellt bei einer üblichen Lieferzeit von einer Woche. Stattdessen wurde vom Hersteller eine Lieferzeit von bis zu 19 Wochen angekündigt. Von Seiten des Ingenieurbüros wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt und alle Firmen und Systemhäuser angefragt, um die Lieferzeit zu verkürzen. Der Abschluss der Sanierung ist von den Materiallieferungen anhängig, und die die Fertigstellung der Gebäudeautomation im Bereich der Kälteerzeugung ist Voraussetzung für die Eisbereitung.

Die Steuerung der Kälteanlage basiere auf einer für Industriemaschinen ausgeschriebenen Steuerung, erläutert das Ingenieurbüro. Sie sei das gängigste Modell für Prozesskälte und sei auch vom Errichter der Kälteanlage, der die jährliche Wartung erledige, ausdrücklich empfohlen worden. Das größte Problem sei im Moment die Beschaffung der Bauteile für diese Steuerung. Im Zusammenhang mit der Pandemie habe die Nachfrage speziell im Regel- und Steuerungsbereich weltweit extrem zugenommen. Überall, wo Regelungskomponenten gebraucht werden, mache sich die extreme Nachfrage auf dem Weltmarkt mit Preissteigerungen und Lieferengpässen bemerkbar. Selbst in der Automobilbranche müssten derzeit ganze Produktionslinien mangels fehlender Elektronikbauteile stillgelegt werden. Der Hersteller sei von dieser Entwicklung stark betroffen.