Unterallgäu – Mit Stethoskop und Insektensauger auf Entdeckungsreise

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Neue „AktionWald!“ und „Waldkiste“ vorgestellt

Kescher, Siebe, Pinsel und Insektensauger sind unter anderem Teil der „Waldkiste“, die Gudrun Kissinger-Schneider den Lehrern der Unterallgäuer und Memminger Grund- und Mittelschulen bei einer Fortbildung vorstellte. Damit können die Schüler im Wald auf Entdeckungstour gehen.  Foto: Landratsamt Unterallgäu
Kescher, Siebe, Pinsel und Insektensauger sind unter anderem Teil der „Waldkiste“, die Gudrun Kissinger-Schneider den Lehrern der Unterallgäuer und Memminger Grund- und Mittelschulen bei einer Fortbildung vorstellte. Damit können die Schüler im Wald auf Entdeckungstour gehen.
Foto: Landratsamt Unterallgäu

Ein weißer Regenschirm ist darin zu finden. Fünf weiße Blumenuntersetzer, ein Spaten, zwei Klappkescher, zwei Küchensiebe, zehn Pinsel, ein Stethoskop, ein Fernglas, 20 Becherlupen und zwei Insektensauger. Insektensauger?! Was ist ein Insektensauger? Und was hat ein Stethoskop dort zu suchen? All diese Utensilien liegen zwischen Büchern und Faltkarten auf dem Tisch, auf dem Gudrun Kissinger-Schneider an diesem Nachmittag den Inhalt der „Waldkiste“ vorstellt und bei den Umweltbeauftragten der Grund- und Mittelschulen sowie den Sonderpädagogischen Förderzentren aus dem Unterallgäu und der Stadt Memmingen darum wirbt, sie in ihren Schulen in den Unterricht einzubauen.

Gemeinsam haben die Klimaschutzbeauftragte des Landkreises, Andrea Ruprecht, die Staatlichen Schulämter Memmingen-Unterallgäu, deren Umwelt-Fachberaterin Kissinger-Schneider und der Bereich Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Mindelheim zu einer Lehrerfortbildung ins Landratsamt eingeladen. Dabei dreht sich alles um das Thema Wald. Im Mittelpunkt: die Waldkiste, die wichtiger Teil des bundesweiten Programms „AktionWald!“ des Vereins „BildungsCent“ in Berlin ist. Nicht ohne Stolz erzählt Kissinger-Schneider, dass die Kiste, deren Inhalt an diesem Nachmittag vor den Lehrern ausgebreitet auf dem Tisch liegt, bundesweit die erste ist, die von Berlin aus verschickt wurde.

Mit den Inhalten der Waldkiste können die Lehrer mit ihren Klassen auf Entdeckungsreise in den Wald gehen und den dortigen Lebensraum genau untersuchen: Moosschicht und Wurzelschicht erscheinen mit dem Spaten neu und aufregend, Pflanzen und Kräuter können mit Farbtafeln verglichen und bestimmt werden, mit Becherlupen geht man den kleinen Tierchen auf die Spur. Mit dem Stethoskop hört man im Frühjahr das Wasser in den Bäumen rauschen.

Unterstützung durch geführte Wald-Exkursionen, die ebenfalls Teil der „AktionWald!“ sind, bietet das Forstamt an, wie Forstoberrat Michael Esper erläutert. Er bittet die Lehrer darum, sich rechtzeitig im AELF Mindelheim zu melden, um einen Termin mit dem Förster vor Ort abzustimmen.

Die Klimaschutzbeauftragte des Landkreises, Andrea Ruprecht, nutzt den Nachmittag, um sich und ihre Kollegin Susanne Ruf den Lehrern als Anlaufstelle bei allen Fragen rund um Klimaschutz und Umweltpädagogik vorzustellen. Umweltbildung sei ein wichtiger Teil im Klimaschutzkonzept des Landkreises, betont sie. Sie will einen Ideenpool aufbauen, der allen Bildungseinrichtungen zur Verfügung steht.

Übrigens: Mit einem Insektensauger kann man sich die kleinen Tierchen ganz einfach aus der Nähe anschauen, ohne dass sie flüchten und sie danach wieder unbeschadet frei lassen…

 

Info: Die Klimaschutzbeauftragte des Landkreises, Andrea Ruprecht, erreicht man unter Telefon (08261) 995-164. Nähere Informationen zur „AktionWald!“ findet man auch im Internet unter www.bildungscent.de. Dort können Bildungseinrichtungen (neben Grund- und Mittelschulen auch Kindergärten und weiterführende Schulen) die Waldkiste kostenlos bestellen.