4. Memminger Notfallgäu – 350 Teilnehmer bilden sich in der Notfallmedizin fort

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Foto: Pöppel

Am Samstag, 10.10.2015, fand in der Memminger Stadthalle das 4. Notfallgäu statt. Organisiert wird die Tagung vom Klinikum Memmingen, dem Bayerischen Roten Kreuz, dem Malteser Hilfsdienst und der Johanniter-Unfall-Hilfe.

In 12 Fachvorträgen wurde den Zuhörern umfangreiches Wissen der Notfallmedizin vermittelt. Im ersten Teil ging es um die Kriminalistik. Verhalten am Tatort – vom Eigenschutz bis zur Spurenerhaltung, Kindesmisshandlung – wie verhalte ich mich richtig?, Fallbeispiele aus der Gerichtsmedizin. Der zweite Teil befasste sich mit dem Thema Schwangerschaft im Notarzteinsatz. Hier wurden die Fragen behandelt, welche Notfallmedikamente können eingesetzt werden und wann, „Die Geburt, Schrei vor Glück!“ – Versorgung des Neugeborenen. Nach der Mittagspause wurde der Themenbereich Palliativmedizin behandelt. In knapp 90 Minuten wurden verschiedene Sichtweisen betrachtet. Der Palliativpatient aus Sicht den Notarztes, aus Sicht des Palliativmediziners, und die rechtlichen Unwegsamkeiten mit Patientenverfügung und Strafgesetzbuch. Zum Abschluss des Symposiums wurden die neusten Veröffentlichungen zur Notfallmedizin vorgestellt und Neuerungen bei Medikamenten diskutiert.

Die Symposiumsteilnehmer aus dem Rettungsdienst, den Kliniken und niedergelassenen Ärzten konnten aber auch in drei Workshops selbst Hand anlegen. Das Thema „Geburtshilfe“ war mit drei Phantomen ein eindrucksvoller Workshop. Dr. Alex Flock, Chefarzt der Gynäkologie des Klinikums Memmingen, mit seinem Team, vermittelte den Teilnehmer, dass man vor einer Geburt zu Hause, im Rettungswagen oder auf der Straße keine Angst haben muss. Die Trainer zeigten die verschiedenen Geburtslagen, verschiedene Handgriffe, mit denen man unterstützend eingreifen kann. Auch der Workshop „Atemwegssicherung“ war für die Teilnehmer sehr praxisnah gestaltet. An Puppen vom Kleinkind, Kind, Jugendlichen und Erwachsenen konnten die Symposiumsteilnehmer üben und neue Techniken der Atemwegssicherung kennenlernen. Auch hier waren Spezialtisten aus der Praxis im Einsatz und gaben ihr Wissen und ihre Tricks weiter. Das Thema „Invasive Notfalltechniken“ stand auch in diesem Jahr wieder auf dem Programm. An Luftröhren von Schweinen wurden verschiedene Zugangsarten zur Luftröhre gezeigt. Die Teilnehmer konnten hier auch selbst ein Gefühl für den Atmungskanal erlangen. An Schweineschwarten wurde die Thoraxtriage vollzogen. Vom Schnitt mit dem Skalpell, zum Legen der Triage und deren Vernähung. Alles konnte unter fachlicher Anweisung durchgeführt werden und ein Gefühl für die verschiedenen Hautschichten erlangt werden.

Das Feedback der Teilnehmer in den Kaffeepausen war nur positiv. Alle lobten den starken Praxisbezug der Veranstaltung und die Auswahl der Referenten. Durch die freundliche Unterstützung des Symposiums durch die Industrie und des Klinikums Memmingen sind die Teilnahmegebühren von 40 Euro auch sehr niedrig, wenn man die Veranstaltung mit anderen Terminen vergleicht.

Auch 2016 wird es wieder ein Notfallgäu in Memmingen geben, dann mit einer Neuerung. Die Veranstaltung wird zwei Tage andauern. Am Freitag, 25.11.2016, werden Workshops angeboten und am Samstag, 26.11.2016, werden die Vorträge stattfinden. Das genaue Programm wird im Winter 2015 auf der Internetseite www.notfallgäu.de veröffentlicht.

 

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