Elke Büdenbender zu Gast in Lindau

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Frau des Bundespräsidenten interessiert sich für Schulen, Jugend und Frauenförderung

Die Frau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender, besuchte am 17. und 18. Oktober Lindau. Als Deutschlands „First Lady“ setzt sie sich unter anderem für die Förderung von Bildungsgerechtigkeit, Kinderrechten, jungen Menschen und Frauen ein. Ihr Interesse vor Ort galt den Fragen: Welche Stärken hat Lindau, welche Herausforderungen bestehen, und was ist derzeit besonders wichtig? Entsprechend gestaltete die Stadt Lindau das Programm. Elke Büdenbender besuchte zwei Grundschulen und nahm an der Vergabe des Jugendbudgets an Lindauer Jugendliche sowie an einem Frauen-Netzwerktreffen teil.

Hoher Besuch in Lindau: Die Frau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender, war am Donnerstag, 17. Oktober und Freitag, 18. Oktober zu Gast in Lindau. Ihr Interesse galt den Themen vor Ort, welche die Stadt Lindau derzeit beschäftigen. „Die Begegnung mit so vielen engagierten Lindauerinnen und Lindauern war für mich enorm bereichernd. Wie die Stadt es schafft, junge Menschen zur aktiven Gestaltung ihrer Lebenswelt zu motivieren – unter anderem mit dem Jugendbudget und der Jugendwerft, hat mich begeistert. Ebenso beeindruckend fand ich die Schulleiterinnen, die es mit ihren Kollegien und viel Herzblut schaffen, eine große Vielfalt von Schülerinnen und Schülern zu unterrichten, zu ermutigen und zu unterstützen“ sagte Elke Büdenbender nach ihrem Besuch.

Sie dankte Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons für die Einladung und ihr Engagement. „Sie ist eine zupackende Oberbürgermeisterin, die sich für alle Menschen gleichermaßen einsetzt. Dass sie nun Frauen aus allen Bereichen miteinander in einem Frauennetzwerk zusammenbringen möchte, finde ich großartig.“

Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons, die Elke Büdenbender unter anderem von der Internationalen Bürgermeisterinnenkonferenz kennt, zeigte sich erfreut über den Besuch: „Der Austausch mit Elke Büdenbender war äußerst wertvoll für unsere Stadt. Ihre Anregungen und ihr Interesse an unseren Themen, Herausforderungen und Lösungsansätzen bestärken uns darin, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Besonders freut mich, dass wir zeigen konnten, wie wir in Lindau jungen Menschen schon früh demokratische Werte vermitteln, Frauen sich gegenseitig unterstützen und bestärken sowie Herausforderungen wie zum Beispiel die Raumnot in Schulen zukunftsorientiert angehen.“

Frauen in Verantwortung

Auf einem Frauen-Netzwerktreffen zum Thema „Frauen in Verantwortung“ hielt Elke Büdenbender einen Impulsvortrag. Darin bestärkte sie alle Frauen, sich gegenseitig auszutauschen und zu unterstützen. „Netzwerke und Vorbilder bieten eine hervorragende Möglichkeit, sich gegenseitig zu stärken und zu ermutigen. Anhand erfolgreicher Lebenswege anderer Frauen kann man viel für den eigenen lernen und ebenfalls viel Courage schöpfen“, betonte Büdenbender. Sie ermutigte Frauen, selbstbewusst Verantwortung zu übernehmen, sei es in Unternehmen, in der Politik, in Vereinen oder im Ehrenamt, denn obwohl Frauen die Hälfte der Bevölkerung darstellen, sind sie insbesondere in Politik und Wirtschaft noch immer unterrepräsentiert.

Schulbesuch in Reutin und Hoyren

Zu den besonderen Herausforderungen der Stadt gehört die Situation an den Grund- und Mittelschulen. Unter anderem der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 und die dafür benötigten Fachkräfte sowie die Raumnot in den Schulen stellen insgesamt eine hohe finanzielle Belastung für die Stadt dar.

Die Grund- und Mittelschule Reutin präsentierte Büdenbender ihr modernes Schulprofil Inklusion, das einen erhöhten Förderbedarf erfordert. Vor Ort nahmen Elke Büdenbender und Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons an einer Schulversammlung mit allen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern teil. Die Schüler nutzten die Möglichkeit und fragten Elke Büdenbender, wie die Demokratie geschützt werden könne und ob auch Kinder schon wählen sollten dürfen. Die Frau des Bundespräsidenten empfahl ihnen, stets miteinander zu reden, andere Meinungen zu akzeptieren und Informationen aus dem Internet kritisch zu hinterfragen. „Demokratie beginnt zuhause am Küchentisch. Kinder sollten in Entscheidungen miteinbezogen werden, so lernen sie demokratische Werte.

In der Grundschule Hoyren verschaffte sich Büdenbender einen Eindruck von Lindaus Schul-Grundsatz „Kurze Beine, kurze Wege“. „Hoyren ist eine wohnortnahe Schule. Die Kinder kennen ihren Schulweg und gehen ihn gemeinsam. Die kurzen Wege haben auch für die Eltern viele Vorteile“, erklärt Alfons. Das wolle Lindau so beibehalten. Die Schülersprecher begrüßten Büdenbender und führten sie mit einem Quiz durch das Schulgebäude. Sie stellten ihr verschiedene Arbeitsgruppen vor, zeigten ein Aquarium, um das sie sich eigenverantwortlich kümmern und baten um einen Fußabdruck. Der hängt nun im Gang an dem sogenannten „Wir-Tier“, einem Tausendfüßler bestehend aus Fußabdrücken der Schüler, der in verschiedenen Sprachen begrüßt.

Jugendbudget für eine Queer-Party für Jugendliche

Im Jugendzentrum Xtra informierte sich Elke Büdenbender über die Jugendarbeit und das Lindauer Jugendbudget. Die Idee des Jugendbudgets kennt Elke Büdenbender bereits aus Boston, USA. „Es ist wichtig, dass wir die Jugendlichen an die Aufgaben und Verantwortung einer Kommune heranführen. Sie selbst direkt teilhaben zu lassen, ist der beste Weg, um sie nachhaltig dafür zu motivieren, sich einzubringen“, sagt Büdenbender. Das Jugendbudget sei dafür eine hervorragende Möglichkeit.

Insgesamt sind im Lindauer Haushalt jährlich 20.000 Euro für Projektideen von Jugendlichen vorgesehen. 5.800 Euro davon haben Elke Büdenbender und Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons nun gemeinsam an eine Projektgruppe vergeben, die eine Queer-Party für Jugendliche und junge Erwachsene organisieren möchten. Gemeinsam mit dem Club Vaudeville wollen die Jugendlichen eine Party für die Szene im geschützten Umfeld schaffen.

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