„Der nun von Jens Spahn gewählte Weg bedeutet, dass die derzeit deutschlandweit rund 250 Krebsberatungsstellen eine gesicherte Perspektive haben, vorausgesetzt, dass sie entsprechende Qualitätskriterien sicherstellen. Für die Deutsche Krebshilfe ist das ein Meilenstein in der ambulanten psychosozialen Versorgung krebskranker Menschen“, sagte Nettekoven. Forderungen der Krebshilfe und anderer Beteiligter, bei der Finanzierung auf die Rentenkasse zurückzugreifen, hatte das Arbeits- und Sozialministerium ausgebremst. „Das ist beschämend und für uns nicht nachvollziehbar“, kritisierte der Krebshilfe-Vorsitzende. „Nach unserer Auffassung hätten sich auch die Sozialversicherungsträger an der dringend notwendigen Regelfinanzierung der Beratungsstellen beteiligen müssen.“ Von Sozialminister Hubertus Heil (SPD) hätte man hier ein anderes Agieren erwartet. Nach einem Gutachten des Bundesgesundheitsministeriums – erstellt im Rahmen des Nationalen Krebsplans – belaufen sich die durchschnittlichen jährlichen Kosten einer Krebsberatungsstelle auf 161.500 Euro. Bei 250 solcher Anlaufstellen wären damit pro Jahr gut 40 Millionen Euro zu finanzieren, der Kassenanteil läge demnach bei rund 32 Millionen Euro. Nach Spahns Konzept müssen die Länder weitere 15 Prozent der Kosten übernehmen, die Träger der Beratungsstellen wie das Rote Kreuz oder der Paritätische Wohlfahrtsverband die verbleibenden fünf Prozent. Für Krebspatienten ist die Beratung kostenlos.
Foto: Jens Spahn, über dts Nachrichtenagentur