Der Verband warnt, dass sich diese Situation durch das geplante GKV-Versorgungsstärkungsgesetz noch verschärfen dürfte. Der Kabinettsbeschluss für das Gesetz sieht vor, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder in den kommenden Jahren nach und nach Facharztpraxen aufkaufen sollen, wenn die Ärzte in den Ruhestand gehen, um so die Zahl der niedergelassenen Ärzte, darunter auch die der Kinder- und Jugendärzte, zu verringern. Das gilt überall dort, wo offiziell Überversorgung besteht. Das unabhängige Berliner Forschungsinstitut Iges hat anhand von Daten der Kassenärztlichen Vereinigungen berechnet, dass über die kommenden Jahre sukzessive 1.365 Kinderarztpraxen bundesweit wegfallen könnten. Das Bundesgesundheitsministerium und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) warnten dagegen vor einer Panikmache der Ärzte. „Auch künftig bleiben Nachbesetzungen immer dann möglich, wenn sie aus Versorgungsgründen erforderlich sind“, schreibt das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage. Ein GKV-Sprecher sagte, es sei nicht so, dass in den nächsten beiden Jahren massenhaft Praxen geschlossen würden.
Über dts Nachrichtenagentur