Bisher habe die Politik nicht so gut vorgearbeitet, dass vom Präsenzunterricht reibungslos in das digitale Lernen umgeschaltet werden könne. Leidtragende seien ohnehin benachteiligte Kinder und Jugendliche, die noch weiter abgehängt würden. „Leitlinie aller Entscheidungen muss sein, das Recht auf Bildung und den Gesundheits- und Infektionsschutz für Lehrkräfte, Schüler sowie deren Eltern miteinander zu vereinbaren“, sagte sie. „Richtschnur für die Maßnahmen in der Schule sollen die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts sein“, forderte Tepe. Dafür schlage die GEW ein Fünf-Punkte-Programm vor: „Ab der 5. Klasse muss das gesellschaftliche Abstandsgebot von 1,5 Metern gelten“, schlug Tepe als erstes vor. „Dafür müssten Klassen geteilt und zusätzliche Räume beispielsweise in Jugendherbergen gemietet werden.“ Zweitens gelte: „Um die Schulräume regelmäßig zu lüften, gilt das Lüftungskonzept des Umweltbundesamtes. Können die Vorgaben nicht umgesetzt werden, müssen sofort entsprechende Filteranlagen eingebaut werden.“ Drittens forderte Tepe die beschleunigte Anschaffung digitaler Endgeräte für Lehrkräfte und Schüler. Flächendeckend müssten eine datenschutzkonforme digitale Infrastruktur geschaffen und IT-Systemadministratoren eingestellt werden. „Zudem müssen die Länder Sofortmaßnahmen zur digitalen Fortbildung der Lehrkräfte anbieten.“ Viertens müssten für die Arbeitsplätze an Schule Gefährdungsanalysen erstellt werden, verlangte Tepe. Fünftens solle die Kultusministerkonferenz im Sinne der Transparenz möglichst schnell ihre Ankündigung verwirklichen, wöchentlich Statistiken über die Zahl der infizierten sowie der in Quarantäne geschickten Lehrer und Schüler zu veröffentlichen.
Foto: Schule mit Corona-Hinweis, über dts Nachrichtenagentur