IHK-Schwaben | 350 Schulpartnerschaften sichern Fachkräfte

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Das Projekt der IHK Schwaben ist ein Erfolgsmodell. Bei einem Wettbewerb werden jetzt Best-Practice-Beispiele gekürt.

Schon heute bleiben in jedem zweiten Unternehmen in Bayerisch-Schwaben Stellen unbesetzt, weil geeignete Mitarbeiter fehlen. Die IHK Schwaben will dem Fachkräftemangel begegnen – gemeinsam mit den Unternehmen und weiterführenden Schulen. Ein wichtiger Baustein dabei: die Schulpartnerschaften. „Wir wollen den jungen Menschen so eine lebendige und anschauliche Berufsorientierung bieten“, sagt Markus Anselment, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben. Jetzt wurde in Weiler-Simmerberg (Kreis Lindau) die 350. Schulpartnerschaft geschlossen. Parallel läuft ein Wettbewerb, bei dem herausragende Projekte gekürt werden. Die Anmeldung läuft noch bis 15. November.

Seit 2013 ist die IHK Schwaben Wegbereiter der Kooperationen zwischen den IHK-Ausbildungsbetrieben aus Produktion, Handel und Dienstleistungen und den weiterführenden Schulen in Bayerisch-Schwaben. Diese Kooperationen haben sich zum Erfolgsmodell entwickelt. In Weiler-Simmerberg wurde zwischen der dortigen Mittel- und Grundschule und drei mittelständischen Produktionsunternehmen bereits die schwabenweit 350. Partnerschaft geschlossen.

Schüler mit der Berufswelt vertraut machen

„Die Berufsorientierung hat seit eh und je einen hohen Stellenwert an unserer Schule“, betont Schulrektorin Doris Mayer-Sanktjohanser. Für die jungen Leute sei es oftmals schwierig, aus dem Riesenangebot an Möglichkeiten auszuwählen. „Daher müssen wir unsere Schülerinnen und Schüler an die Hand nehmen, sie individuell beraten und unterstützen, um sich ihren Stärken und Schwächen bewusst zu werden, um sich dann mit der Berufswelt vertraut zu machen“, so Mayer-Sanktjohanser. Die Mittel- und Grundschule in Weiler wird künftig gleich mit drei mittelständischen Familienunternehmen aus dem Ort kooperieren: mit der Schmid GmbH, der Leuka GmbH und der Buhmann Systeme GmbH.

Für die duale Berufsausbildung werben

Alle drei Unternehmen können auf wirtschaftliche Erfolgsgeschichten verweisen: Ohne die Verkleidungen von Schmid hätte das Satellitenterminalgebäude am Münchner Flughafen nicht sein heutiges Aussehen. Die Flugzeuge von Airbus fliegen unter anderem mit Dreh- und Frästeilen von Leuka. Und die Abfüllanalgen von Buhmann Systeme sind unverzichtbar, damit viele bekannte Milchprodukte den Weg in den Becher und anschließend ins Einkaufsregal finden. Doch trotzdem haben alle drei Mittelständler Probleme, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen – besonders dann, wenn es nicht um die bekannten Berufe wie den Industriekaufmann oder die Mechatronikerin geht. Die drei IHK-Ausbildungsbetriebe wollen daher noch mehr für die Attraktivität der dualen Berufsausbildung werben, denn: „Wir brauchen junge Menschen, die Hand anlegen“, so Schmid-Geschäftsführer Udo Neuser.

Konkrete Projekte in der Berufsorientierung

Im Rahmen der Schulpartnerschaft sind verschiedene Aktionen und Projekte geplant, bei denen die Schülerinnen und Schüler die Unternehmen und ihre Ausbildungsberufe erleben und sich selbst ausprobieren können. Das soll ihnen die Entscheidung über ihren beruflichen Werdegang und den Start in den Beruf erleichtern. So nehmen bei Schmid die Mittelschüler eine selbst gefertigte Smartphone-Halterung mit nach Hause und bei Buhmann Systeme den „heißen Draht“, bei dem man mit einer metallischen Schlaufe ohne Berührung einen gebogenen Draht nachfahren muss. „Das Format der IHK-Schulpartnerschaften spornt uns an, noch mehr für die Berufsorientierung zu tun“, sagt Geschäftsführerin Dorothee Buhmann von Buhmann Systeme. „Die duale Ausbildung entwickelt sich weiter, wir müssen an der Attraktivität und Modernität unserer Ausbildungsberufe arbeiten“, zeigte sich Berthold Zinth, Geschäftsführer von Leuka, überzeugt.

IHK ist Wegbereiter und Wegbegleiter

Bleibt es bei der bisherigen Dynamik, dann ist die 400. IHK-Schulpartnerschaft in wenigen Jahren ein realistisches Ziel der IHK Schwaben, sagt der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Markus Anselment. Die IHK sei sowohl „Wegbereiter“ als auch „Wegbegleiter“ der Unternehmen und der Schulen.

Wettbewerb für herausragende Projekte

Um das Engagement der Unternehmen und Schulen zu würdigen, hat die IHK Schwaben einen Wettbewerb ausgelobt. Gesucht werden herausragende Projekte und Aktionen, die im Rahmen einer Schulpartnerschaft stattfinden. Bewerben können sich Schulen und Betriebe noch bis zum 15. November. Die drei erstplatzierten Schulen erhalten Geldpreise. Informationen zu den Schulpartnerschaften sowie zum Wettbewerb gibt es unter www.ihk.de/schwaben/produktmarken/aus-und-weiterbildung/ausbildung/waehrend-der-ausbildung/schulpartnerschaften