Bei erneuten Massenprotesten gegen die Militärjunta im Sudan sind nach Angaben von Ärzten mindestens acht Demonstranten getötet worden. Zehntausende Menschen forderten in der Hauptstadt Khartum und in umliegenden Orten den Rücktritt der herrschenden Junta.

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Bei erneuten Massenprotesten gegen die Militärjunta im Sudan sind nach Angaben von Ärzten mindestens acht Demonstranten getötet worden. Mindestens sechs von ihnen seien durch Schüsse in Kopf, Brust oder Rücken getötet worden, erklärte ein der Demokratiebewegung nahestehender Zusammenschluss von Ärzten am Donnerstag. Demnach versuchten Sicherheitskräfte, in Krankenhäuser einzudringen, in denen Verletzte behandelt wurden.
Im Oktober hatte Armeechef Abdel Fattah al-Burhan den Ausnahmezustand verhängt und die Regierung abgesetzt, die nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Omar al-Baschir 2019 den Übergang zu demokratischen Wahlen leiten sollte. Seitdem kommt es immer wieder zu Protesten, gegen die das Militär oft gewaltsam vorgeht. Mehr als 110 Menschen wurden bereits getötet.
An den Massenprotesten am Donnerstag in der Hauptstadt Khartum und umliegenden Orten beteiligten sich zehntausende Menschen. Nach Angaben eines Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP versuchten Soldaten und Polizisten, die Demonstranten mit Blendgranaten und Tränengas auseinanderzutreiben. Diese zeigten sich entschlossen, ihre Proteste bis zum Rücktritt der Junta fortzusetzen. Alle Versuche der internationalen Gemeinschaft, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln, sind bislang gescheitert.
fs/

© Agence France-Presse