Haftstrafen für acht Männer wegen Diebstahls von Bataclan-Tür mit Banksy-Werk

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Wegen des Diebstahls einer Tür des Pariser Konzertsaals Bataclan mit einem Werk des Street-Art-Künstlers Banksy hat ein französisches Gericht am Donnerstag acht Männer zu Haftstrafen von bis zu zwei Jahren verurteilt. Drei Männer hatten sich zu dem Diebstahl im Januar 2019 bekannt. Einer von ihnen wurde zu vier Jahren Haft, davon zwei auf Bewährung veurteilt. Die anderen beiden erhielten eine dreijährige Haftstrafe, davon die Hälfte auf Bewährung. 
Statt ins Gefängnis zu gehen, müssen die drei Männer aber lediglich eine Fußfessel tragen. Ein weiterer Angeklagter – ein Street-Art-Fan, der durch einen Lottogewinn zum Millionär wurde – wurde zu drei Jahren Haft verurteilt, davon 16 Monate auf Bewährung. Auch er muss nicht hinter Gitter, sondern nur eine Fußfessel tragen. Das Gericht folgte nicht der Anklage, die in ihm den Auftraggeber des Diebstahls gesehen hatte, sondern verurteilte ihn nur wegen Hehlerei. 
Drei Männer, die beim Transport des Werkes geholfen hatten, erhielten zehn Monate Haft. Ein weiterer Mann, in dessen Hotel das Banksy-Werk zwischenzeitlich gelagert worden war, bekam sechs Monate auf Bewährung. 
Staatsanwältin Valérie Cadignan hatte für die Angeklagten vor zwei Wochen bis zu vier Jahre Haft gefordert und hervorgehoben, dass die gestohlene Tür von unschätzbarem Wert sei.
Bei dem Banksy-Werk auf der Bataclan-Tür handelt es sich um eine Hommage an die Opfer der Pariser Anschläge von 2015, bei denen dschihadistisch motivierte Attentäter 130 Menschen getötet hatten. Dargestellt ist ein trauriges Mädchen, das den Kopf gesenkt hält.
Der britische Street Art-Künstler, der seine Identität verbirgt, hatte sich auf seinem Konto im Onlinedienst Instagram als Autor des Werks zu erkennen gegeben. Er hatte das Werk nach dem Anschlag auf das Bataclan auf die Tür des Notausgangs gesprüht. Durch diese Tür waren Überlebende des Anschlags geflüchtet. Die schwarze Metalltür wurde vor zwei Jahren in Italien wieder gefunden. 
yb/ck/dja 

© Agence France-Presse