Paderborner Erzbischof Becker bittet Papst um Entpflichtung von Aufgaben

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Kurz nach seinem 75. Geburtstag hat der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker Papst Franziskus um eine Versetzung in den Ruhestand gebeten. „Ich spüre, dass der Zeitpunkt einer verantwortungsvollen Übergabe meines Amts und der damit verbundenen Aufgaben nun gekommen ist“, erklärte Becker nach Angaben seines Erzbistums vom Freitag in seinem persönlichen Schreiben an Franziskus.
Bischöfe werden grundsätzlich auf Lebenszeit geweiht, ein Rücktritt oder eine Abberufung sind nur durch den Papst möglich. Laut Kirchenrecht sind Bischöfe allerdings bei Erreichen des 75. Lebensjahrs verpflichtet, diesem ihren Amtsverzicht anzubieten. Becker wurde am Mittwoch 75 Jahre alt. Er leitet das Erzbistum im nordrhein-westfälischen Paderborn seit bald 19 Jahren. Ob der Papst ein Rückzugsgesuch annimmt, entscheidet er allein.
Der katholischen Kirche stünden auf dem Weg in die Zukunft große Aufgaben und Herausforderungen bevor, die „von den jüngeren Generationen“ nun auch „in Leitungsverantwortung“ gestaltet werden sollten, begründete Becker seinen Schritt in seinem persönlichen Brief an Franziskus. Er sei „voller Zuversicht“, dass die Kirche in Deutschland mit dem sogenannten synodalen Weg die richtige Richtung eingeschlagen habe.
Der sogenannte synodale Weg ist ein Diskussionsforum der katholischen Kirche in Deutschland, in dem Bischöfe sowie Laien über Reformvorschläge beraten. Er entstand als Folge des Missbrauchsskandals der Kirche. Neben Fragen der Machtstruktur innerhalb der Kirche geht es dort unter anderem den Umgang mit Homosexualität, das Pflichtzölibat und die Ausgestaltung des Priesteramts sowie die Rolle von Frauen in der Kirche.
bro/cfm

© Agence France-Presse