Mexikanischer Kirchenführer in USA wegen Sex-Missbrauchs von Kindern verurteilt

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Der Anführer der internationalen Kirchengemeinde Iglesia la Luz del Mundo (Kirche des Lichtes der Welt), Naasón Joaquín García, ist am Mittwoch in Los Angeles wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern zu knapp 17 Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil fiel im Rahmen einer Einigung mit der Staatsanwaltschaft weniger hart aus, als von der Anklage gefordert. Opfer des Mexikaners kritisierten die Gerichtsentscheidung scharf.
García hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft minderjährige Mädchen zu sexuellen Handlungen gezwungen. Demnach hatte er ihnen gedroht, sie würden sich gegen Gott wenden, sollten sie sich seinen Wünschen widersetzen. Der 53-Jährige sieht sich als Jesus‘ letzter Apostel. Die Iglesia la Luz del Mundo mit Sitz in Mexiko hat nach eigenen Angaben rund fünf Millionen Anhänger weltweit.
García war im Juni 2019 festgenommen worden. Eine erste Anklage wegen Menschenhandels und Vergewaltigung von Kindern wurde aus formellen Gründen fallen gelassen. García wies zunächst alle Vorwürfe von sich, schließlich bekannte er sich aber des sexuellen Missbrauchs von drei Minderjährigen schuldig.
Die Iglesia la Luz del Mundo nahm ihren Vorsitzenden weiter in Schutz und erklärte ihre „öffentliche Unterstützung für den Apostel Jesu Christi“. Die Beweise gegen Garcia seien gefälscht worden und er habe keine andere Wahl gehabt, als eine Einigung mit der Staatsanwaltschaft einzugehen, da er keinen „fairen und gerechten“ Prozess erhalten hätte.
Eines der Opfer kritisierte das Gericht am Mittwoch dafür, „mit diesem Vergewaltiger verhandelt zu haben“. Ein weiteres Opfer ließ erklären, dass sie sich von der Justiz „im Stich gelassen“ fühle. „Dieser Mann sollte lebenslang weggesperrt werden“, forderte ein weiteres seiner Opfer.
pe

© Agence France-Presse