Australien steht nach Parlamentswahl vor Regierungswechsel

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Nach der Parlamentswahl in Australien steht das Land vor einem Regierungswechsel. Der bisherige Premierminister Scott Morrison gestand am Samstagabend (Ortszeit) seine Niederlage ein. Gewinner der Abstimmung und damit potenzieller neuer Regierungschef ist laut Hochrechnungen sein Herausforderer Anthony Albanese von der oppositionellen Labor-Partei. Der 59-Jährige hatte unter anderem mit Klima-Themen Wahlkampf gemacht und Maßnahmen angekündigt, um den unter der Inflation leidenden Menschen zu helfen.
Albanese sei durch das Wahlergebnis in der Position, eine Regierung zu bilden, berichtete der nationale Fernsehsender ABC unter Berufung auf Hochrechnungen nach Auszählung von rund der Hälfte der abgegebenen Stimmen. Unklar blieb allerdings zunächst, ob seine Labor-Partei für eine Mehrheit im Parlament auf Koalitionspartner angewiesen sein wird.
Laut den ABC-Hochrechnungen kam Labor zunächst auf 72 Sitze im neuen Parlament, die regierende konservative Koalition von Morrison auf 51. Für eine absolute Mehrheit sind 76 Mandate notwendig. Morrison gestand seine Niederlage ein. Er sprach von einem „schwierigen Abend“ für seine Konservativen. Er habe Albanese bereits angerufen und ihm zum Sieg gratuliert.
Rund 17 Millionen Menschen waren aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Viele Australierinnen und Australier machen Morrison für die vergangenen drei schweren Krisenjahre verantwortlich. Diese begannen 2019 kurz nach seiner Amtsübernahme mit riesigen Feuern im Osten des Landes, durch die ein Gebiet der Größe Finnlands verbrannte. Kaum waren die Brände gelöscht, begann die Corona-Pandemie. Im Februar dieses Jahres dann richteten Überschwemmungen schwere Schäden an Australiens Ostküste an.
jes/ck

© Agence France-Presse