Tödlicher Angriff auf Kirche in Kalifornien laut Ermittlern politisch motiviert

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Der Schusswaffenangriff auf eine von Taiwanesen frequentierte Kirche im US-Bundesstaat Kalifornien war nach Einschätzung der Ermittler politisch motiviert. Bei dem Angreifer habe es sich um einen Einwanderer aus China gehandelt, der „aufgebracht über die politischen Spannungen zwischen China und Taiwan“ gewesen sei, sagte der Sheriff des Bezirks Orange County, Don Barnes, am Montag vor Journalisten. „Das war ein politisch motivierter Hass-Vorfall.“
Der 68-jährige Angreifer hatte am Sonntag in einer Kirche in der Stadt Laguna Woods rund 70 Kilometer südöstlich von Los Angeles, wo sich eine taiwanische Gemeinde traf, das Feuer eröffnet. Er tötete einen Menschen und verletzte fünf weitere, bevor er von Kirchengängern überwältigt werden konnte. 
Dem in Las Vegas im an Kalifornien angrenzenden Bundesstaat Nevada lebenden Mann werden Mord und fünffacher Mordversuch zur Last gelegt. Er handelte nach vorläufigen Ermittlungsergebnissen alleine. Der Mann lebt nach Angaben von Sheriff Barnes schon „seit vielen Jahren“ in den USA und hat die US-Staatsbürgerschaft.
In den vergangenen Monaten hatten sich die Spannungen zwischen China und Taiwan verschärft. Die Regierung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll – notfalls mit militärischer Gewalt.
Die Schusswaffenattacke in Laguna Woods hatte sich einen Tag nach einem rassistisch motivierten Angriff im Bundesstaat New York mit zehn Toten ereignet. Am Samstag hatte in der Stadt Buffalo ein 18-Jähriger vor und in einem Supermarkt mit einem Sturmgewehr das Feuer eröffnet. Er tötete zehn Menschen und verletzte drei weitere. Der weiße Angreifer wurde von der Polizei festgenommen. 
Er war bereits in der Vergangenheit wegen „allgemeiner Drohungen“ ins Visier der Behörden geraten. Der 18-Jährige soll Verfasser eines im Internet veröffentlichten rassistischen „Manifests“ sein. Am Dienstag wird US-Präsident Joe Biden nach Buffalo reisen.
fs/pe

© Agence France-Presse