Prominente Anwältin aus dem Umfeld von Suu Kyi in Myanmar festgenommen

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In Myanmar ist eine prominente Anwältin aus dem Umfeld der entmachteten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi festgenommen worden. Wie aus mit dem Fall vertrauten Kreisen am Freitag zu erfahren war, wird der Anwältin Yut Nu Aung Finanzierung des Terrorismus vorgeworfen. Darauf stehen nach Informationen örtlicher Medien zehn Jahre bis lebenslänglich Haft.
Suu Kyis Regierung war im vergangenen Jahr bei einem Putsch abgesetzt worden. Die Putschisten warfen ihr vor, dass sie und ihre Partei NLD die Wahlen 2020 verfälscht hätten. Suu Kyi steht seit dem 1. Februar 2021 unter Hausarrest.
Am Mittwoch war die 76-jährige Suu Kyi wegen Korruptionsvorwürfen zu weiteren fünf Jahren Haft verurteilt worden. Wegen der angeblichen illegalen Einfuhr von Funkgeräten, Verstößen gegen die Corona-Regeln und Aufwiegelung gegen das Militär war sie bereits zu insgesamt sechs Jahren Haft verurteilt worden. Zudem laufen gegen sie weitere Verfahren unter anderem wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses, Wahlbetrugs und Korruption.
Abgeordnete ihrer Partei NLD wirken darauf hin, den Militärputsch rückgängig zu machen. Sie stützen sich auf Volksverteidigungseinheiten. Diese wurden von der Junta für illegal erklärt. Nach Angaben einer örtlichen Organisation wurden infolge des Staatsstreichs mehr als 1700 Zivilisten getötet und rund 13.000 festgenommen.
ao/cp

© Agence France-Presse