Sohn von US-Autor Paul Auster stirbt offenbar an Überdosis

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Der Sohn des US-Bestsellerautors Paul Auster ist kurz nach der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen des Todes seiner zehn Monate alten Tochter durch eine Opioid-Vergiftung selbst gestorben. Daniel Auster wurde am 20. April bewusstlos in einer New Yorker U-Bahn-Station gefunden und starb am Dienstag in einem Krankenhaus, wie ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag sagte. Laut der „New York Post“ starb er an einer Überdosis.
Der 44-Jährige war vor knapp zwei Wochen wegen des Todes seiner Tochter Ruby festgenommen und des Totschlags und der fahrlässigen Tötung beschuldigt worden. Er kam gegen Kaution auf freien Fuß. Das Baby war nach Polizeiangaben im November an den Folgen einer „akuten Vergiftung“ mit dem Betäubungsmittel Fentanyl und Heroin gestorben, als es sich in Austers Wohnung im New Yorker Stadtteil Brookyln aufgehalten hatte.
Auster sagte damals Medienberichten zufolge aus, er habe sich Heroin gespritzt und sei dann neben seiner Tochter eingeschlafen. Als er aufgewacht sei, sei das Baby bewusstlos gewesen. Ruby starb kurz darauf im Krankenhaus.
Daniel Auster hatte bereits in der Vergangenheit Probleme mit der Justiz. Nach dem Mord an dem mutmaßlichen Drogendealer Andre „Angel“ Melendez im Jahr 1996 gestand er, im Besitz von 3000 Dollar (rund 2800 Euro) gewesen zu sein, die Melendez gestohlen worden waren. Auster wurde damals zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Sein damaliger Mitbewohner und ein weiterer Verdächtiger gestanden den Mord an Melendez.
Paul Auster gehört zu den erfolgreichsten Schriftstellern der USA. Internationale Berühmtheit erlangte er unter anderem mit seiner „New York Trilogie“ und dem Roman „Leviathan“. In seinem Buch „Nacht des Orakels“ aus dem Jahr 2003 ist der Erzähler ein Schriftsteller, dessen Sohn drogenabhängig ist. Daniel Auster war der Sohn von Paul Auster und dessen erster Ehefrau Lydia Davis.
fs/gt

© Agence France-Presse