Prozess gegen mutmaßliches Mitglied von gambischer Todesschwadron begonnen

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Vor dem Oberlandesgericht (OLG) in Celle hat am Montag ein Prozess gegen ein mutmaßliches früheres Mitglied einer Todesschwadron des gambischen Militärs begonnen. In dem Staatsschutzverfahren wirft die Bundesanwaltschaft dem heute 46-Jährigen aus dem westafrikanischen Land Mord, versuchten Mord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Er soll der Anklage zufolge als Fahrer der Einheit zwischen 2003 und 2006 an drei Mordanschlägen teilgenommen haben.
Bei einem der Getöteten handelte es sich um einen Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP. Ein anderes Opfer, ein Rechtsanwalt, überlebte schwer verletzt. Der Angeklagte wurde im März vergangenen Jahr in Hannover festgenommen, wo er lebte. Die als „Patrol Team“ oder „Junglers“ bezeichnete Militäreinheit wurde nach Angaben der Bundesanwaltschaft vom früheren gambischen Diktator Yahya Jammeh für illegale Tötungen eingesetzt. Jammeh regierte 22 Jahre lang bis 2017, in dieser Zeit gab es schwerste Menschenrechtsverletzungen.
bro/cfm

© Agence France-Presse