Elf Jahre Haft in Prozess um verbrannte Leiche auf Feldweg in Ochtendung

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Über ein Jahr nach dem Fund einer verbrannten Frauenleiche auf einem Feldweg in Ochtendung ist vor dem Landgericht Köln ein 35-Jähriger wegen Totschlags zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Somit erhielt der Angeklagte Mehmet B. eine mildere Strafe, als die Staatsanwaltschaft gefordert hatte, wie eine Gerichtssprecherin am Donnerstag sagte. Demnach gelangte das Gericht zu der Überzeugung, dass B. die 31-Jährige im Dezember 2020 tötete.
Ursprünglich war B. wegen Mordes angeklagt, von diesem Vorwurf wich die Staatsanwaltschaft jedoch nach der Beweisaufnahme ab. In ihrem Plädoyer hatte die Anklage 13 Jahre Haft gefordert. Die Verteidigung hatte eine „angemessene Strafe“ wegen unerlaubten Waffenbesitzes beantragt und im Übrigen einen Freispruch gefordert.
Laut Anklagevorwurf tötete B. die Frau in ihrem eigenen Auto überraschend durch die möglicherweise zuvor geöffnete Beifahrertür. Mit einer modifizierten Scheckschusspistole habe er der 31-Jährigen zweimal in den Kopf geschossen, als sie abgelenkt gewesen sei und nicht mit einem Angriff gerechnet habe. Danach soll er die Leiche mit einem Helfer auf einem Feldweg im rheinland-pfälzischen Ochtendung abgelegt, mit Brandbeschleuniger überschüttet und angezündet haben.
Eine Spaziergängerin entdeckte die verbrannte Leiche am 18. Dezember 2020 am Rand des Feldwegs an einer Böschung. Bei dem Opfer handelte es sich laut Polizeiangaben um eine Bulgarin aus Kruft in Rheinland-Pfalz. Mit dem Angeklagten soll sie eine außereheliche Beziehung gehabt haben, in der es „immer wieder zu Streitigkeiten“ gekommen sei.
Eine erfolgreiche Öffentlichkeitsfahndung führte die Ermittler damals zum Auto des Opfers. B. wurde im Jahr 2020 an Heiligabend festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Der Prozess gegen ihn zog sich über ein halbes Jahr.
ruh/cfm

© Agence France-Presse