Amokläufer tötet in Heidelberg Studentin und begeht Suizid

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Bei einem Amoklauf während einer laufenden Vorlesung an der Universität Heidelberg hat ein Mann eine Studentin erschossen. Sicherheitskreise in Baden-Württemberg bestätigten am Montag der Nachrichtenagentur AFP den Tod der jungen Frau. Drei weitere Menschen verletzte der Amokläufer der Polizei zufolge durch Schüsse zum Teil schwer. Auch der Angreifer ist tot, er beging den Sicherheitskreisen zufolge Suizid.

Die Polizei kündigte für den Montagabend weitergehende Informationen zum Tatgeschehen an, die Staatsanwaltschaft übernahm federführend die Ermittlungen. Zunächst wollten die Ermittler den Tod der Studentin nicht bestätigen. Zudem bestätigten sie nicht, dass der Angreifer durch Suizid starb.

Die Polizei machte zunächst auch keine näheren Angaben zur Biografie des mutmaßlichen Amokläufers und zur Herkunft seiner Waffe. Religiöse Motive scheinen die Ermittler auszuschließen – bei Twitter schrieb die Polizei in einem Dialog mit einem Nutzer, dass bei den relevanten Details zur Tat Religion keine Rolle spiele.

Wie bislang bekannt ist, feuerte der Angreifer im Hörsaal während einer laufenden Vorlesung mehrere Schüsse ab. Im Anschluss an die Attacke sei der mit einer Langwaffe bewaffnete mutmaßliche Angreifer in den Außenbereich der Hochschule geflohen.

Dort beging er dann Suizid. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus. Sicherheitskräfte erklärten, dafür sprächen alle näheren Tatumstände und auch die bisher bekannten Informationen zu dem Amokschützen.

Der Tatort befindet sich im Gebiet Neuenheimer Feld. Dort löste die Polizei einen Großeinsatz aus. Die Ermittlungen vor Ort liefen über Stunden auf Hochtouren, die Polizei schaltete auch ein Bürgertelefon.

Die Polizei erklärte am Nachmittag, nach dem Tod des Angreifers sei keine Gefahrenlage mehr gegeben. Am Abend wurden alle Verkehrssperrungen rund um das Neuenheimer Feld aufgehoben. Nur das Tatgebäude und der Ort, an dem die Leiche des Täters gefunden worden war, waren laut Polizei noch zur Spurensicherung abgesperrt.

Auf dem Campus im Stadtteil Neuenheim am nördlichen Neckarufer befinden sich vor allem naturwissenschaftliche Fakultäten der Universität, Teile des Universitätsklinikums und der Botanische Garten.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) teilte mit, seine Gedanken seien bei den Opfern und Menschen vor Ort. „Danke an die Einsatzkräfte für ihren Dienst“, erklärte er.

Der Heidelberger Oberbürgermeister Eckart Würzner (parteilos) erklärte: „Wir alle sind schockiert und entsetzt über den Amoklauf, der sich heute im Neuenheimer Feld abgespielt hat. Auf diesem Campus schlägt das Herz der Wissenschaftsstadt Heidelberg.“

Dass in diese Welt ein Gewalttäter eindringe und Menschen schwer verletze, mache ihn und die ganze Stadtgesellschaft fassungslos. „Ich danke allen Einsatzkräften für ihr schnelles Handeln. Unsere Gedanken sind bei den Familien der Opfer“, erklärte Würzner.

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger zeigte sich „entsetzt und zutiefst bestürzt“ über den Angriff. „Fassungslos blicken wir in der ganzen Erzdiözese Freiburg nach Heidelberg“, erklärte er. Die Tat müsse nun „schnell aufgeklärt werden“. | AFP |