Starker Partner in der Not: Sechs Monate THW-Ukraine-Hilfe

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Seit Einsatzbeginn am 1. März 2022 unterstützt das Technische Hilfswerk (THW) die Kriegsopfer aus der Ukraine vor Ort, in den Nachbarländern und in Deutschland. In den zurückliegenden sechs Monaten leisteten die THW-Helferinnen und -Helfer rund 27.000 Einsatzkräftetage. Sie versorgen nun schon seit einem halben Jahr die notleidenden Menschen mit Hilfsgütern, die vorwiegend aus Sondermitteln der Bundesregierung und durch das Auswärtige Amt finanziert werden. „Der THW-Ukraine-Einsatz hat mittlerweile ein Volumen von fast 40 Millionen Euro und ist damit einer unserer größten Logistikeinsätze. Wir transportieren Feldbetten, Bettwäsche, Hygieneartikel, medizinisches Material und auch Schutzausstattung in die Ukraine sowie deren Nachbarländer. Bisher waren das 43 Hilfsgütertransporte davon ein Transportflug. Ein enormer Aufwand mit dem wir Nothilfe leisten und uns solidarisch zeigen mit den Opfern dieses Krieges an Europas Außengrenze“, so THW-Präsident Gerd Friedsam.  

Täglich kommen nach wie vor rund 800 Geflüchtete aus der Ukraine oder ihren Anrainerstaaten nach Deutschland, suchen Schutz und benötigen Verpflegung. Das THW hat seit März bundesweit eine Reihe von Notunterkünften zum Beispiel in Berlin, Köln und Hannover eingerichtet und die Betreiber unterstützt. Im Ankunftszentrum in Berlin-Reinickendorf machte sich im Frühjahr Bundesinnenministerin Nancy Faeser selbst ein Bild von der Arbeit der ehrenamtlichen THW-Einsatzkräfte. Bislang waren deutschlandweit Helferinnen und Helfer aus mehr als 500 THW-Ortsverbänden an dem Einsatz beteiligt.

Außerdem transportieren die Einsatzkräfte des THW Geräte, Hilfsgüter sowie Ausstattung in die Ukraine und anfangs auch in deren Nachbarländer, wo ebenfalls viele Kriegsflüchtlinge Schutz gefunden haben. In der Republik Moldawien, in Polen, Rumänien, der Slowakei und der Tschechischen Republik hat das THW technische, logistische und personelle Unterstützung geleistet, damit die bisher nach UNHCR-Angaben rund 11,5 Millionen Geflüchteten versorgt werden können. Zu Beginn des Krieges unterstützte das THW mit 36 Einsatzkräften auch die deutschen Auslandsvertretungen in Polen, Rumänien, der Slowakei sowie der Republik Moldau auf Anfrage des Auswärtigen Amtes. Auch das Welternährungsprogramm (WFP) und der Europäische Katastrophenschutzmechanismus (EUCPM) erhielten personelle Unterstützung durch THW-Auslandsexperten bzw. -Auslandsexpertinnen. Insgesamt kamen so bisher rund 27.000 Einsatzkräftetage zusammen – diese Zahl gibt die kumulierten Arbeitstage aller eingesetzten THW-Helferinnen und -Helfer an.

Inzwischen hilft das THW in der Ukraine mit Ausstattung, Fahrzeugen sowie Geräten bei der Bewältigung der Kriegsfolgen. Neben der Versorgung der Bevölkerung in der Ukraine unterstützt das THW auch die Wiederherstellung zerstörter Infrastrukturen. Beispielsweise liefert das THW spezielle Fahrzeuge zur Wasserversorgung und -entsorgung, beschafft Wassertanker, Kühltransporter, Feldkochherde sowie weiteres Material für verschiedene Anforderer. Ein wichtiger THW-Kooperationspartner ist neben anderen der ukrainische Katastrophenschutz (DSNS) mit dem das THW bereits vor dem Krieg zusammengearbeitet hat. Auch in Deutschland errichtet das THW nach wie vor Notunterkünfte, leistet Fachberatung oder engagiert sich im Bereich Transportlogistik.

„Wir bereiten uns aktuell auf den nahenden Winter vor. Beschaffen unter anderem Heizgeräte, Generatoren und dicke Schlafsäcke für die Menschen, die weiterhin in Flüchtlingsunterkünften versorgt werden müssen. Eine logistische Mammut-Aufgabe, die wir mit finanzieller Unterstützung der Bundesregierung und Dank des enormen Engagements unser haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte bewältigen. Ein Ende ist dabei leider nicht in Sicht“, erläutert THW-Präsident Friedsam.