„Deutschlandweit einmaliges Projekt im Pilotbetrieb“ – Quantensprung für die künftige Versorgungsqualität im Rettungsdienst
Nach einer mehrjährigen umfassenden Vorbereitung ist das bayerische Notfallregister mit dem Echtsystem in den Pilotbetrieb gestartet. „Ab sofort können über die gesamte Rettungskette hinweg – von den Integrierten Leitstellen, dem Rettungsdienst bis zu den Kliniken – in einem automatisierten Verfahren zu jedem Notfall umfassende Patientendaten erfasst, zusammengeführt und später anonymisiert ausgewertet werden“, gab Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bekannt. „Das Notfallregister führt also erstmals alle verfügbaren Daten im Gesamtprozess der Notfallversorgung zusammen. Mit diesem bundesweit einmaligen Vorhaben gewinnen wir daher einmalige Erkenntnisse über die Qualität und Ergebnisse der Patientenversorgung.“ Diese einzigartige Datengrundlage ermögliche nicht nur eine laufende Qualitätskontrolle, sondern auch eine wirtschaftlich effizientere Planung der notfallmedizinischen Versorgung, sowie eine erstmalige Versorgungsforschung im Bereich der präklinischen Medizin. „Das ist ein Quantensprung für die künftige Versorgungsqualität im Rettungsdienst“, so der Minister.
Wie Herrmann erläuterte, startet das Notfallregister in mehreren Schritten sowie mit zunächst ausgewählten Pilotkliniken. Die nun in Betrieb gegangene Datenannahmestelle prüft die eingegangenen Notfall-Datensätze auf Plausibilität und führt sie zu Registerfällen zusammen. „Das zugrundeliegende IT-System für das Notfallregister haben wir gemeinsam mit dem IT-Dienstleister adesso entwickelt. Das IT-Dienstleistungszentrum des Freistaats Bayern betreibt die erforderliche technische Infrastruktur“, erklärte Herrmann. Weiterhin begleite ein eigens eingerichteter wissenschaftlicher Dienst unter der Leitung des Instituts für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) den Aufbau des Datenbestandes und unterstütze die wissenschaftlich fundierte Auswertung, Analyse und Nutzung der Daten.
„Besondern Wert haben wir bei der Entwicklung des Notfallregisters auf eine einfache Bedienung und auf den Datenschutz gelegt“, hob Herrmann hervor. „So werden die Datensätze der verschiedenen Datenlieferanten zum gleichen Notfallpatienten automatisiert und pseudonymisiert in der Datenannahmestelle des Notfallregisters zusammengeführt – also kein zusätzlicher Aufwand für unsere Einsatzkräfte, weil die Daten ohnehin elektronisch dokumentiert werden. Dabei ist kein Rückschluss mehr auf die beteiligten Personen möglich – weder auf die Patienten noch auf die Einsatzkräfte“, erläuterte Herrmann. „Den Belangen des Datenschutzes haben wir daher in Abstimmung mit dem Bayerischen Landesbeauftragten für den Datenschutz umfassend Rechnung getragen.“