Bayerisches Rotes Kreuz Kempten wurde 2020 besonders gefordert: mehr als 15.900 Einsatzstunden

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Die Retter in Rot ziehen Bilanz | 2020 wurde stark durch die Corona-Pandemie geprägt.

Die Bereitschaft Kempten des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) blickt daher auf ein außergewöhnliches Jahr zurück, mit besonderen Herausforderungen für ihre ehrenamtlichen Einsatzkräfte. „Wir standen vor Aufgaben, die für alle neu waren.“ erklärt Michael Lingenhöl, Bereitschaftsleiter des BRK Kempten im Allgäu. „In kürzester Zeit mussten wir unsere Sanitäter im Kampf gegen Corona schulen. Dies erforderte viel Engagement unserer Einsatzkräfte.“ Das Rote Kreuz unterstützte bei der Testung von Bürgerinnen und Bürger – unter anderem mit der Weihnachtstestaktion für Heimbesucher an den Weihnachtsfeiertagen. „Unsere Einsatzkräfte waren mehr als 800 Stunden, davon zahlreiche im luftdichten Vollanzug, im Einsatz. Das ist sehr anstrengend auf Dauer. Ich bin daher sehr stolz, dass trotz der Umstände unser Team hochmotiviert war und alles gab.“ betont Lingenhöl. Aufgrund des ersten Lockdowns sind die Sanitätsdienste auf Veranstaltungen Anfang des Jahres komplett eingebrochen. Das letzte große Event für das Rote Kreuz war der Faschingsumzug in Sulzberg mit tausenden Zuschauern. Die Schnelleinsatzgruppen des BRK Kempten, die bei Großschadenslagen oder zur Unterstützung des Rettungsdienstes alarmiert werden, mussten 11 Mal ausrücken und waren u.a. bei der Geiselnahme Anfang 2020 in Durach, dem Großbrand im Industriegebiet Kempten und dem Bombenfund in Sulzberg im Einsatz.

Sehr gefordert war ebenfalls die Logistik-Einheit, die während der ausgerufenen Katastrophenfälle in Bayern zahlreiche Transporte von systemrelevanten Gütern (u.a. FFP2-Masken, Schutzanzügen, Desinfektionsmittel) von Katastrophenschutzlagern zu Rettungswachen in Schwaben auslieferte. Auch im Rettungsdienst waren die ehrenamtlichen Rettungskräfte kräftig im Einsatz. Zahlreiche Schichten, gerade am Wochenende und den Feiertagen, wurden 2020 durch ehrenamtliche Sanitäterinnen und Sanitäter unterstützt und übernommen. Dabei werden sie u.a. als Fahrer des Notarzt- oder Rettungswagens eingesetzt oder im Krankentransport.

Zudem betreibt das BRK Kempten einen Helfer vor Ort (HvO) Standort in Muthmannshofen bei Altusried, mit 11 ehrenamtlichen Lebensrettern und einem Einsatzfahrzeug. Diese waren vergangenes Jahr 35 Mal im ländlichen Raum im Einsatz und leisteten qualifizierte Erste-Hilfe, bis der Rettungsdienst eintraf. 2020 konnte sich das Bayerische Rote Kreuz

Foto: BRK/Facebook

Kempten auf zwei gespendete Einsatzquads freuen. Mit den geländegängigen Fahrzeugen können die Sanitäter auch abseits befestigter Wege schnell zum Patienten gelangen. Der erste große Einsatz fand Anfang dieses Jahres während des Schneechaos auf der B12 statt.

Die Bereitschaft Kempten des BRK Kreisverband Oberallgäu ist der ehrenamtliche Bereich des Roten Kreuzes in Kempten und Teil der größten Hilfsorganisation im Allgäu und Bayern. Aktuell engagieren sich in Kempten mehr als 120 ehrenamtliche Sanitäterinnen und Sanitäter.