Drohnenstaffel ist jetzt startklar: DRK-Kreisverband Biberach/Riss verschafft sich mehr Überblick – mit moderner Technik

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Foto: DRK Biberach/Riss

Drohnenstaffel ist jetzt startklar: DRK-Kreisverband Biberach/Riss verschafft sich mehr Überblick – mit moderner Technik.

Seit Anfang Januar 2020 ist die neue Drohnenstaffel des DRK-Kreisverbands Biberach startbereit. Das Deutsche Rote Kreuz hat sich ein Jahr lang vorbereitet, um Piloten und Teams für die kleinen Fluggeräte fit zu machen. Denn Live-Luftbilder können Leben retten. Der erste Einsatz ließ nicht lange auf sich warten: Die Drohnenstaffel des DRK Biberach war am 25. Januar unterwegs, um eine vermisste Person zu finden. In einem Nachbar-Landkreis, angefordert von der Leitstelle Bodensee-Oberschwaben.

„Vermisste Personen finden ist eine Aufgabe, bei der uns Drohnen wertvolle Dienste leisten können“, sagt Michael Mutschler, einer der Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands. „Wir haben unsere unbemannten Multikopter auch mit Wärmebild-Kameras ausgestattet.“ Es gibt viele andere Einsatz-Möglichkeiten, bei denen sich das DRK von Drohnen viel verspricht: „Aus der Luft kann man sich besonders schnell und besonders gut einen Überblick verschaffen“, sagt Mutschler. „Das hilft uns beispielsweise, wenn die Lage oder die Landschaft unübersichtlich sind. Oder auch bei Flächen- und Großschadenslagen mit vielen Verletzten.“

Foto: DRK Biberach/Riss

Das DRK hat sich auch auf Kooperationen vorbereitet, beispielsweise mit Feuerwehr, Polizei oder Katastrophenschutz, erklärt Alexander Schirmer. Er hat das Projekt als stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter mit vorangebracht. „Nach einer Unwetterlage, in unzugänglichen Gebieten oder bei einem Brand können Drohnen sehr hilfreich sein, indem wir uns ein besseres Bild machen können, auch von unzugänglichen Stellen.“ Denkbar wäre zudem, in Zukunft mit Drohnen etwas zu transportieren, was dringend gebraucht wird, beispielsweise einen mobilen Defibrillator (AED: automatisierter externer Defibrillator) zur Reanimation. Es gibt bereits erste Projekte in Deutschland und in Europa, bei denen Drohnen zu diesem Zweck getestet werden. Nicht zuletzt können Drohnen die internen Abläufe des DRK unterstützen: „Natürlich können wir mit Bildern aus der Luft auch unsere Einsätze besser dokumentieren“, sagt Michael Mutschler.

Ein Jahr Vorbereitung und Schulungen
Ein ganzes Jahr lang hat sich das Drohnen-Team beim DRK-Kreisverband Biberach mit der neuen Technik beschäftigt, Schulungen besucht, Lizenzen erworben, Genehmigungen eingeholt und Flugpraxis gesammelt. Seit Herbst haben die Aktiven den so genannten Flugkenntnis-Nachweis nach LuftVO § 21d und den Praktischen Sachkundenachweis in der Tasche – die wichtigen Papiere für Piloten.

Rund 20 Köpfe zählt die Drohnenstaffel derzeit. Etwa 30.000 Euro hat der DRK-Kreisverband für den Start ins Drohnen-Zeitalter bislang ausgegeben. Vier Drohnen und zusätzliche Ausstattung wurden bereits erworben, es sind Multikopter des Herstellers DJI.

Über den Landkreis verteilt
Die Multikopter und ihre geschulten Piloten sind auf mehrere Standorte im Landkreis verteilt: „Biberach, Erolzheim und Riedlingen“, zählt Alexander Schirmer auf. „So können wir unseren Landkreis, der ja in West-Ost-Richtung sehr ausgedehnt ist, am besten abdecken.“ Die Drohnenstaffel arbeitet ausschließlich ehrenamtlich. Dafür sind ehrenamtliche Helfer aus den DRK-Bereitschaften zusammengekommen mit hauptamtlichen DRK-Rettungsdienst-Mitarbeitern sowie Fachleuten aus dem IT-Bereich, deren Engagement für die Drohnen ebenfalls ehrenamtlich ist.

Und wann starten die Drohnen? Alarmiert wird die Drohnenstaffel zentral durch die Integrierte Leitstelle in Biberach. Auch dann, wenn sie wie Ende Januar zur Überland-Hilfe in einen anderen Landkreis gerufen wird. „Dazu sind wir gern bereit“, sagt Alexander Schirmer von der Kreisbereitschaftsleitung. „Wir sind hier in der Gegend ebenso wie im DRK-Landesverband unter den ersten, die eine Drohnenstaffel am Start haben. Wir helfen gern. Und wir profitieren auch selbst von allen Erfahrungen, die wir im Einsatz sammeln können.“

Foto & Text: DRK Biberach/Riss