Legau – Abenteuer Siedeln – 500 Jugendliche des BRK-Schwabens im Zeltlager angekommen

-

Print Friendly, PDF & Email

17-06-2014-unterallgaeu-legau-umweltstation-brk-wasserwacht-abenteuer-siedler-poeppel-groll-new-facts-eu_0149

Das Abenteuer Siedeln hat begonnen – am Dienstag, 17.06.2014, sind rund 500 Jugendliche der Wasserwacht und des Jugendrotkreuzes aus Schwaben in der Umweltstation in Legau, Lkrs. Unterallgäu, angereist. Das alljährliche Zeltlager steht unter dem Thema „Energie“ sein.

Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen die Knappheit von fossilen Energieressourcen und unsere Abhängigkeit davon bewusst zu machen, sie an einen verantwortungsvollen Umgang mit Energie heranzuführen, insbesondere an alternative und erneuerbare Energiequellen.

Die Teilnehmer von Abenteuer Siedeln 2014 sollen spielerisch, aktiv auf verschiedenen Wegen an das komplexe Thema erneuerbare Energien herangeführt werden und auch selbst erfahren können, wie schwierig es ist Energie selbst zu produzieren.

Die ehrenamtliche Projektgruppe der Wasserwachtjugend und des Jugendrotkreuzes im BRK-Bezirksverband Schwaben hat sich diesem Thema angenommen.

 

Rahmenhandlung und Planspiel

Die Grundlage des Planspiel ist das Brettspiel „Siedler von Catan“. Aus den Grundgedanken des Spiels haben wir ein Planspiel entwickelt, in dem die Kinder und Jugendlichen die „Welt“ ihres Zeltlagers aktiv mitgestalten können. Aufbauend auf die Grundidee werden die Teilnehmer in Zeltstädte eingeteilt, mit dem Ziel Rohstoffe und Energie zu gewinnen. Mit den gewonnenen Rohstoffen sollen Straßen, neue Siedlungen und Kraftwerke gebaut werden. Kraftwerke erzeugen aus erneuerbaren Energiequellen Energie. Wer am Ende die meiste Energie erzeugt, gewinnt.

Eine kurze Beschreibung des Planspiels und des Rahmenprogramms ist in einem separaten Dokument zusammengestellt.

 

Workshops

Am Mittwoch und Donnerstag haben die Kinder und Jugendlichen Gelegenheit, an Workshops zu verschiedenen Themen teilzunehmen. Wir bieten eine kunterbunte Mischung an Spaßworkshops, wie Luftballons knoten, Kanu fahren, Trommeln oder Slack-Line und themenbezogenen Workshops, wie Physik-erleben, Kosmos Wasser, Windrad bauen oder Luftwirbel an. Bei den themenbezogenen Workshops wird mit Licht, Wasser und Wind experimentiert, oder die Kräfte der Physik temporär außer Kraft gesetzt. Wir bedanken uns herzlich bei den Firmen Osram, Phaesun, LEW, Legoland Günzburg, Amigo Spiele und dem Technologienetzwerk Allgäu der Hochschule Kempten für die Unterstützung bei unserem Programm und bei der Durchführung der einiger Workshops.

 

Dunants – unsere Lagerwährung

Eine ganz besondere Möglichkeit der Interaktion zwischen den Zeltstädten ist der Handel mit verschiedenen Gütern. Bereits beim ersten Abenteuer Siedeln in 2008 haben wir hierzu eine eigene Lagerwährung, den Dunant, geschaffen. Dieses Spielgeld aus echten geprägten Münzen erwirtschaften die Kinder und Jugendlichen, wenn sie Workshops besuchen oder die Projektleitung z.B. bei Putz- und Spüldiensten unterstützen. Reale Rohstoffe, Rohstoffkarten und Dunants können nur untereinander getauscht werden, nicht mit der Lagerleitung.

Neben dem Handel mit den anderen Gruppen können die Teilnehmer ihre Dunants am letzten Tag bei einem Volksfest einsetzen. Die verdienten Münzen können für Attraktionen wie eine Hüpfburg, ein Human-Soccer, Popcorn oder Zuckerwatte ausgegeben werden.

Die Siedler organisieren sich, den Handel und ihre verdienten Dunants selbst. In wie weit die Zeltstädte miteinander und untereinander Handel treiben entscheiden sie ebenfalls selbst.

So entsteht eine intensive Gruppendynamik und die Teilnehmer gestalten ihre Umwelt, wie die „Großen“ aus Politik, Wirtschaft und Weltgeschehen es tagtäglich für uns tun.

 

Windräder, Sonnenkraftwerke und Co.

Aushängeschilder für das diesjährige Schwerpunktthema erneuerbare Energien und Ressourcenknappheit sind einige technische Gerätschaften, die speziell für unser Zeltlager aufgebaut werden.

So bauen die Kinder und Jugendlichen in einem Workshop unter Anleitung ein Windrad aus Holz. Dieses ist voll funktionstüchtig und wird am Ende der Umweltstation Unterallgäu überlassen.

Besonders eindrucksvoll ist das Spielfeld der Rahmenhandlung, das in einem Zirkuszelt inmitten der vier Zeltstädte aufgebaut ist. Ein Quadrat von ca. 10 Meter Kantenlänge bildet das Spielfeld auf dem die Städte ihre Spielzüge planen und umsetzen können. Ziel des Spiels ist es möglichst viel virtuelle Energie aus Sonnen-, Wasser- und Windkraft zu erzeugen. Symbolisch für die Erzeugung der jeweiligen Energieform stehen kleine Kraftwerke auf dem Spielfeld.

Das Technologiezentrum Allgäu der Hochschule Kempten stellt ein echtes Windrad zur Verfügung, das Strom erzeugt und das Zirkuszelt beleuchtet, in dem das Planspiel stattfindet.

 

Förderpreis Ehrenamt fürs Projekt

Das Projekt „Abenteuer Siedeln“, das erstmals 2008 von der schwäbischen Wasserwachtjugend und dem Jugendrotkreuz ausgerichtet wurde, wurde 2009 von Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière mit dem dritten Preis für „Herausragende Leistungen zur Förderung des Ehrenamts im Bevölkerungsschutz“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand im Roten Rathaus in Berlin statt.

Erstmalig würdigte damit das Bundesministerium des Inneren besonders innovative Konzepte unter anderem in der Jugendarbeit. Der Preis sollte von dann an jährlich jeweils am 05. Dezember, dem Internationalen Tag des Ehrenamtes, verliehen werden.

Das Besondere am Projekt „Abenteuer Siedeln“ ist die Verbindung von Spaß beim Zeltlagers mit dem Konzept der politischen Bildung. Hierdurch werden spielerisch politische und ökonomische Zusammenhänge dieser Welt greifbar und erlebbar gemacht. Die acht bis 17 Jahre alten Nachwuchshelfer von Wasserwacht und Jugendrotkreuz können so ihre eigene Welt gestalten, Entscheidungen beeinflussen und im geschützten Raum deren Konsequenzen erfahren und mittragen. Die bisherigen Themenschwerpunkt waren politisches Handeln, wirtschaftliche Zusammenhänge in der Welt sowie Menschenrechte und humanitäres Völkerrecht. 2014 beschäftigt sich das Projekt mit dem Thema erneuerbare Energien und Ressourcenknappheit in unserer Welt.

 

[maxgallery id=“44737″]