Was als gewöhnlicher Frühlingstag am Sonntagvormittag, 27.04.2025, auf der Weide begann, entwickelte sich für einen Landwirt aus Oberhausen und seine Jungrinder zu einem spektakulären Abenteuer: Ein besonders neugieriges Rind durchbrach den Weidezaun und trat eine Flucht an, die Polizei, Wasserwacht und Feuerwehr gleichermaßen forderte.
Erst wenige Stunden auf der Weide, zeigte sich das rund 400 Kilogramm schwere Jungrind wenig beeindruckt von seiner Einzäunung. Mit einem beherzten Anlauf durchbrach das Tier den Zaun und machte sich zielstrebig auf den Weg – querfeldein Richtung Donau. Weder Wiesen noch ein Flutgraben konnten das junge Rind aufhalten. Auch der Versuch der Besitzer, das Tier einzufangen, scheiterte: In freier Wildbahn ließ sich das ausgebüxte Jungrind nicht so leicht stoppen.
Auf Höhe Finkenstein erreichte das Tier schließlich die Donau – und sprang kurzerhand ins Wasser. Sofort wurde Alarm ausgelöst: Unter dem Stichwort „Wasserrettung – Tier“ rückten Wasserwacht Neuburg, die Feuerwehren Bittenbrunn und Neuburg sowie die Polizei Neuburg aus.
Die erste Meldung „Kuh in der Donau“ sorgte bei den Einsatzkräften zunächst für Schmunzeln. Doch schnell war klar: Die Lage war ernst. Während das Jungrind unermüdlich seine Bahnen durch den Fluss zog, bereiteten sich die Retter auf eine heikle Bergungsaktion vor. An der Staustufe Bittenbrunn wurde ein Boot der Feuerwehr zu Wasser gelassen, die Tierbesitzer stiegen mit an Bord. Doch das Tier zeigte beeindruckende Ausdauer und wich den ersten Fangversuchen geschickt aus, schwamm sogar wieder in die Flussmitte zurück.

Erst mit Unterstützung zweier Wasserretter gelang es schließlich, das Jungrind mit einem Halfter zu sichern. Vorsichtig geleiteten die Retter das Tier ans Ufer, wo es über eine Treppe aus dem Wasser geführt wurde. Eine Sichtblende half, das Rind zu beruhigen, während ein Flusskilometerschild kurzerhand als Anbindevorrichtung diente.
Wenig später traf ein Tiertransporter ein, der das abenteuerlustige Jungrind wohlbehalten zurück auf seinen Hof brachte. Die ebenfalls alarmierte Berufsfeuerwehr Ingolstadt, die mit speziellem Tierrettungsgerät anrückte, konnte ihre Einsatzfahrt abbrechen.
Am Ende blieb nicht nur ein gutes Ende für das Jungrind, sondern auch ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie reibungslos das Zusammenspiel zwischen Polizei, Wasserwacht, Feuerwehr und Landwirt funktionieren kann.