Ostallgäu | Totalverlust statt Aktiengewinn – 45-Jährige verliert Ersparnisse im sechsstelligen Bereich

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Eine Mitgliedschaft in einer Chatgruppe zum Thema „Aktienwissen“ versprach einer 45-Jährigen schnelle Gewinne bei einem Aktieninvestment über eine vermeintlich sichere App. Die Betrüger brachten sie über mehrere Monate hinweg um einen Geldbetrag im niedrigen sechsstelligen Bereich.

Der aktuelle Fall aus dem Ostallgäu

Bereits Anfang des Jahres 2025 geriet die 45-jährige Geschädigte über eine Anzeige auf einer Social-Media-Plattform in eine Chatgruppe. darin wurden auch online Schulungen zum Thema „Aktienwissen zum An-& Verkauf“ gehalten und täglich vermeintliche Börseninformationen geteilt.

Das allgemeine Prinzip solcher Chatgruppen ist ganz einfach und nach dem Schneeballprinzip aufgebaut: An der Spitze steht ein vermeintlicher Aktionär, welcher vorgibt, selbst bereits hohe Gewinne erzielt hat und nun sein Wissen gratis teile, da er für die Investoren unter sich ebenfalls eigene Boni erhalte. Die Gruppenmitglieder werden dadurch gelockt, dass die Betrüger ihnen hohe Gewinne versprechen, wenn sie es in das „Kernteam“ schaffen. Dies erreicht man jedoch nur durch eine Vielzahl von Zahlungen hoher Geldbeträge auf meist ausländische Konten.

In diesem Fall brachten Betrüger die 45-jährige Geschädigte über mehrere Monate dazu, sechzehn Zahlungen auf ausländische Konten zu veranlassen. Der Vermögensschaden beläuft sich auf eine niedrige sechsstellige Summe. Die vermeintlich gekauften Aktien und fiktiven Gewinne wurden der Geschädigten in einer App angezeigt, welche es im normalen App-Store gar nicht gibt. Die Kriminalpolizei Kaufbeuren hat die Ermittlungen bezüglich dieses Anlagenbetruges aufgenommen. (KPS Kaufbeuren)

 

So informieren seriöse Anlageanbieter

Finanzdienstleister sind ihren Kunden gegenüber dazu verpflichtet, Risiken ihrer Anlageprodukte ausdrücklich zu benennen. Die Inhalte und Ergebnisse der Anlageberatung müssen in einem Protokoll festgehalten und den Anlegern ausgehändigt werden.

Im Zuge einer Beratung sind folgende Inhalte zu dokumentieren:

  • Angaben und Wünsche des Anlegers
  • Empfehlungen des Beraters
  • Gründe für die ausgesprochenen Empfehlungen

 

So schützen Sie sich!

  • Schließen Sie keine Geldanlagen über Werbeanzeigen auf unseriösen Internetseiten ab!
  • Lassen Sie sich nicht von hohen Gewinnversprechen blenden. Der Aussicht auf einen hohen Gewinn (Rendite) steht immer ein hohes Risiko, bis hin zum Totalverlust, gegenüber.
  • Nehmen Sie sich Zeit. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und zum Vertragsabschluss drängen.
  • Überweisen sie für Ihre Anlage keine Gelder auf ausländische Konten, die sie nicht kennen
  • Produkt-Zertifizierungen (z.B. TÜV- oder andere „Siegel“) sind vor allem Werbemittel und bieten weder Gewähr für die Seriosität des Anbieters noch für risikolose Kapitalanlagen.
  • Handelt es sich um ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) oder einem anderen EU-Land lizenziertes Unternehmen? Prüfen Sie das in der Unternehmensdatenbank der BaFin unter www.bafin.de.
  • Sprechen Sie mit einer Person Ihres Vertrauens über Ihr Anlagevorhaben.
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