Ein Betrugsportal versprach einem 53-Jährigen schnelle Traumrenditen bei einer Geldanlage auf einer Online-Trading-Plattform. Die Betrüger brachten ihn über mehrere Monate hinweg um einen Geldbetrag im oberen fünfstelligen Bereich.
So gehen die Betrüger vor
Auf der Suche nach einer lukrativen Kapitalanlage ist Vorsicht geboten. Anleger sollten sich nicht von scheinbar lukrativen Angeboten leiten lassen und gerade bei der Aussicht auf angeblich hohe Gewinne vorsichtig sein.
Hinter den Angeboten und Versprechungen verbergen sich oftmals Anlagebetrüger, die mit dem Versprechen auf sehr hohe Gewinne, beispielsweise hohen Zinsen, an das Geld der Anleger wollen. Scheinbar professionelle Anlageberater versprechen telefonisch oder über Anzeigen im Internet Renditen von bis zu 1.000 Prozent.
Dabei kommt ihnen die für Laien oft undurchsichtige Komplexität der angebotenen Finanzprodukte entgegen, aber auch die angesichts hoher Renditen fehlende Vorsicht potenzieller Anleger. Nach ersten Investitionen scheint sich das Investment der Anleger rasch zu vermehren. In Wahrheit ist das Geld jedoch längst weg.
Noch gravierender wird es, wenn die Täter eine sogenannte Remote-Software (Fernwartungssoftware) auf den PC ihrer Opfer aufspielen, um vermeintlich bessere Beratung anbieten zu können. Hierdurch können die Täter direkt auf das Online-Banking der Opfer zugreifen.
Der Fall aus Neu-Ulm
NEU-ULM. Bereits im Dezember 2024 nahmen unbekannte Täter über eine bekannte Online-Plattform Kontakt zu einem 53-Jährigen auf. Die Täter überzeugten den Geschädigten in den darauffolgenden Wochen und Monaten, auf einer vermeintlichen Online-Trading-Plattform Geldbeträge in insgesamt fünfstelliger Höhe zu investieren. Auf der Plattform wurden ihm dabei immer wieder hohe Kursgewinne vorgespiegelt. Als sich der 53-Jährige einen Teilbetrag auszahlen lassen wollte, setzten ihn die Täter unter Druck und forderten noch mehr Geld.
Letztlich stellte sich heraus, dass die Online-Trading-Plattform ein Fake war und der Geschädigte um sein investiertes Geld betrogen wurde. Ihm entstand so ein Vermögensschaden in Höhe von insgesamt knapp 70.000 Euro. Die Kriminalpolizeiinspektion Neu-Ulm hat die strafrechtlichen Ermittlungen gegen die unbekannten Täter aufgenommen.
So informieren seriöse Anlageanbieter
Finanzdienstleister sind ihren Kunden gegenüber dazu verpflichtet, Risiken ihrer Anlageprodukte ausdrücklich zu benennen. Die Inhalte und Ergebnisse der Anlageberatung müssen in einem Protokoll festgehalten und den Anlegern ausgehändigt werden.
Im Zuge einer Beratung sind folgende Inhalte zu dokumentieren:
- Angaben und Wünsche des Anlegers
- Empfehlungen des Beraters
- Gründe für die ausgesprochenen Empfehlungen
So schützen Sie sich!
- Schließen Sie keine Geldanlagen am Telefon oder auf unseriösen Internetseiten ab!
- Lassen Sie sich nicht von hohen Gewinnversprechen blenden. Der Aussicht auf einen hohen Gewinn (Rendite) steht immer ein hohes Risiko, bis hin zum Totalverlust, gegenüber.
- Nehmen Sie sich Zeit. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und zum Vertragsabschluss drängen.
- Produkt-Zertifizierungen (z.B. TÜV- oder andere „Siegel“) sind vor allem Werbemittel und bieten weder Gewähr für die Seriosität des Anbieters noch für risikolose Kapitalanlagen.
- Handelt es sich um ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) oder einem anderen EU-Land lizenziertes Unternehmen? Prüfen Sie das in der Unternehmensdatenbank der BaFin unter www.bafin.de .
- Sprechen Sie mit einer Person Ihres Vertrauens über Ihr Anlagevorhaben.