Ammoniakaustritt in Dietmannsried – Großaufgebot der Rettungskräfte am 30. Januar 2025
Am Donnerstagvormittag, 30.01.2025, ereignete sich in Dietmannsried im Landkreis Oberallgäu ein schwerwiegender Vorfall: In einem Fertigungsbetrieb trat Ammoniak aus und sammelte sich in einer Halle. Über den Notruf 112 wurde die Integrierte Leitstelle Allgäu informiert, die sofort ein Großaufgebot von Einsatzkräften aus Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei alarmierte. Die Bevölkerung wurde per NINA-Warnung über die Gefahrensituation informiert.

Sperrung der Zugangsstraßen und Evakuierung der Mitarbeiter
Die Polizei sperrte umgehend die Zugangsstraße zum Betrieb. Unter Chemikalienschutzausrüstung und schwerem Atemschutz trat die Feuerwehr in den gefährdeten Bereich der Halle ein, um das Leck zu schließen. Parallel dazu wurden die Mitarbeiter aus dem Bürogebäude gerettet – dies erfolgte mithilfe einer Drehleiter, die die Angestellten sicher über den Balkon in Sicherheit brachte.

Verletzte Mitarbeiter und medizinische Versorgung
Die evakuierten Mitarbeiter versammelten sich gemäß dem Alarmplan auf einem Sammelplatz. Dort wurden sie umgehend vom Rettungsdienst betreut. Ein Mitarbeiter wurde schwer, zwölf weitere leicht verletzt. Alle betroffenen Personen wurden nach der Erstversorgung in umliegende Kliniken transportiert.

Messungen und Sicherheitsvorkehrungen
Die Feuerwehr führte umfangreiche Gefahrstoffmessungen durch. Es wurde festgestellt, dass die Ammoniakwerte außerhalb des Betriebs ungefährlich waren. Innerhalb der Halle jedoch war die Schadstoffkonzentration bedenklich. Zur weiteren Sicherheit wurden mithilfe von rechnergestützten Modellen der Verlauf der Ammoniakwolke und die wahrscheinliche Austrittsmenge des Gases vorausberechnet. Messungen wurden auch im berechneten Gefährdungsbereich vorgenommen.

Polizeieinsatz und Drohnentechnologie
Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West war mit einem Führungsteam, Kräften des zentralen Einsatzdienstes sowie der Bereitschaftspolizei vor Ort. Um den Einsatz effizient zu koordinieren, wurde auch eine Drohne eingesetzt, die eine wertvolle Unterstützung bei der Lagebeurteilung leistete.

Evakuierungen in der Umgebung
Aus Vorsichtsgründen wurden in der Nähe des Betriebs eine Schule sowie ein Kindergarten vorsorglich evakuiert, um die Sicherheit der Kinder und Lehrer zu gewährleisten.
Der Vorfall in Dietmannsried zeigt erneut die Bedeutung der schnellen und koordinierten Reaktion von Rettungsdiensten und Behörden im Falle eines Gefahrstoffaustritts. Die Gefahr konnte durch das rasche Eingreifen der Einsatzkräfte erfolgreich gebannt werden.
!!! Am späten Donnerstagnachmittag wurde die Warnung der Bevölkerung aufgehoben. !!!
UPDATE DER POLIZEI
Dietmannsried | Ammoniakaustritt fordert 13 Verletzte – Feuerwehr für Arbeit gelobt