Am Freitag, den 26. Juli 2024, ereignete sich im Memminger Kalker Feld eine schwere Explosion in der Umgebung eines Reihenhauses, bei der ein 17-jähriger Jugendlicher tragisch ums Leben kam. Der junge Mann befand sich zum Zeitpunkt des Unglücks im Nachbarhaus (Hausnummer 53). Das Haus mit der Nummer 51, in dem die Explosion stattfand, wurde vollständig zerstört. Glücklicherweise war dort niemand anwesend, da der Eigentümer nur noch sporadisch in dem Gebäude lebte und in einen Nachbarort im Landkreis Unterallgäu umgezogen war.
Die Kriminalpolizei nahm unmittelbar nach der Explosion mit einem Großaufgebot die Ermittlungen auf. Noch am Abend des Unglückstages untersuchte die Technische Gruppe Sprengstoff des Bayerischen Landeskriminalamts (BLKA) die Trümmer. Hinweise auf Sprengstoffexplosion ergaben sich nach erster Prüfung nicht. Stattdessen verdichteten sich die Indizien auf eine Gasexplosion als Ursache.
Bereits am Montag, den 29. Juli 2024, begannen Sachverständige und Gutachter des BLKA mit Unterstützung des Technischen Hilfswerks (THW) Memmingen, die Trümmer gründlich zu untersuchen. Dabei wurde der Keller des zerstörten Hauses freigelegt, und die Gasinstallationsteile sowie die Gastherme wurden sichergestellt und zur weiteren Analyse nach München gebracht. Erste Erkenntnisse der Ermittlungen ergaben, dass die Explosion ihren Ursprung innerhalb des Hauses Nummer 51 hatte. Eine äußere Ursache, aus dem Gasnetz der Memminger Stadtwerke, konnte ausgeschlossen werden.

Ermittlungen zu Waffen und Munition
Neben der Untersuchung der Gasexplosion beschäftigt die Ermittler eine große Menge an gefundener Munition sowie diverse Waffen, die im zerstörten Haus entdeckt wurden. Kiloweise Patronenhülsen, Munition sowie Kurz- und Langwaffen wurden geborgen. Laut der Stadt Memmingen verfügte der Eigentümer von Hausnummer 51 über keine waffenrechtliche Erlaubnis mehr, zum Zeitpunkt des Unglücks. Auch das Landratsamt Unterallgäu bestätigte, dass keine Genehmigungen beantragt worden waren. Es wird daher davon ausgegangen, dass der Besitz dieser Gegenstände illegal war.
Die sichergestellten Waffen wurden zur weiteren Prüfung an die Kripo Augsburg übergeben. Spezialisten werden klären, welche der Waffen unter das Waffenrecht fallen. Für die illegal aufbewahrte Munition wurde bereits ein Strafverfahren gegen den Hauseigentümer eingeleitet.

Aufwendige Ermittlungen
Die Untersuchungen zu den beschädigten Gasinstallationen und der Gastherme erfordern weiterhin Zeit. Aufgrund der Explosionsschäden müssen Teile im Labor aufwendig geprüft werden. Wann ein abschließendes Gutachten vorliegt, bleibt ungewiss.

Aufarbeitung und offene Fragen
Während viele der Sachschäden im Umfeld der Explosion inzwischen behoben sind, erinnern die zerstörten Häuser Nummer 51 und 53 weiterhin an das Unglück. Die Tragödie und der Verlust des 17-Jährigen hinterlassen tiefe Spuren bei den Betroffenen. Die drängende Frage, ob die Katastrophe hätte verhindert werden können, bleibt vorerst unbeantwortet. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob die Ermittler und Gerichte diese Frage klären können.
Memmingen | Nach Gasexplosion ermittelt die Kripo wegen Waffen und Munition
Memmingen | Explosion eines Reihenhauses – Eigentümer war Waffenbesitzer
Memmingen | Nach Hausexplosion – Spezialisten suchen nach der Ursache
Memmingen | Nach Wohnhausexplosion – Einsatzkräfte finden toten 17-Jährigen
Memmingen | Explosion in einem Wohnhaus – zwei Personen vermisst