Lindenberg im Allgäu | 35-Jähriger nach schwerer häuslicher Gewalt in Haft

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Am Freitag, 22.11.2024, erstattete die 43-jährige Geschädigte Anzeige gegen ihren Lebensgefährten. Der Mann steht im Verdacht, die Frau schwer misshandelt zu haben. Beim Vollzug des Haftbefehls am Mittwoch, 27.11.2024, leistete der 35-jährige Tatverdächtige Widerstand und verletzte einen Polizeibeamten. Heute überstellte die Polizei den Mann einer Justizvollzugsanstalt.

Am Freitagvormittag zeigte eine 43-jährige Frau bei der Polizeiinspektion Lindenberg im Allgäu an, in der vergangenen Nacht von ihrem 35-jährigen Lebensgefährten in der gemeinsamen Wohnung in Lindenberg vergewaltigt, geschlagen und gewürgt worden zu sein. Weiterhin hätte ihr dieser das Mobiltelefon mit Gewalt weggenommen.

Zwischen dem Paar wäre es in der Nacht von Donnerstag auf Freitag zu einem Streit gekommen, in dessen Verlauf der 35-Jährige die Frau zum Geschlechtsverkehr gezwungen hätte. Er hätte sie dabei gegen ihren Willen festgehalten, sie geschlagen und gewürgt. Am Freitagvormittag wäre es dann erneut zum Streit gekommen. Die 43-Jährige wollte ihre Mutter telefonisch über den Vorfall informieren. Der Mann hätte der Geschädigten daraufhin das Mobiltelefon entrissen. Die Frau flüchtete aus der gemeinsamen Wohnung und lief zur Polizeiinspektion, um den Vorfall anzuzeigen. Die Polizei stellte bei der Frau deutliche Spuren von Gewalt am Körper fest. Durch Kräfte der Kriminalpolizeistation Lindau wurde die ärztliche Untersuchung der Frau in einer Klinik veranlasst.

Die ermittelnden Polizeikräfte bewirkten den Antrag eines Haftbefehls durch die zuständige Staatsanwaltschaft Kempten, welcher dann durch das Amtsgericht Kempten erlassen wurde. Der mutmaßliche Täter konnte an diesem und den folgenden Tagen in der Wohnung jedoch nicht angetroffen werden. Sein Aufenthaltsort war unbekannt. Am Mittwoch, 27.11.2024, am späten Abend, ergaben sich dann Hinweise darauf, dass sich der Tatverdächtige wieder in der Wohnung aufhalten würde. Einsatzkräfte der Polizei Lindenberg, der Polizei Lindau sowie ein Diensthundeführer der Zentralen Einsatzdienste in Kempten wollten den Haftbefehl daraufhin vollziehen. Zuerst öffnete der 35-jährige Mann die Wohnungstüre nicht, weshalb die Polizeikräfte die Tür gewaltsam öffneten und sich Zutritt zur Wohnung verschafften. Dabei trafen sie auf den Tatverdächtigen, der jedoch erheblichen Widerstand leistete, als er festgenommen werden sollte. Er griff die Einsatzkräfte an, beleidigte und bedrohte diese. Ein Polizeibeamter wurde dabei an der Hand leicht verletzt, blieb jedoch weiterhin dienstfähig. Erst durch den Einsatz eines Diensthundes gab der Tatverdächtige schließlich seinen Widerstand auf und konnte festgenommen werden, wobei er an der Hand leicht verletzt wurde. Hinzugerufene medizinische Hilfe verweigerte er. Da der Mann deutlich unter Alkoholeinfluss und möglicherweise auch unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand, wurde eine Blutentnahme zur Bestimmung des Alkoholwertes und Nachweises möglicher Betäubungsmittel durch die Staatsanwaltschaft angeordnet und bei der Polizei Lindau durch einen Arzt durchgeführt. Der Mann wurde heute Nachmittag dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Kempten vorgeführt. Ein Richter bestätigte den Haftbefehl, woraufhin die Polizei den 35-jährigen Tatverdächtigen in eine Justizvollzugsanstalt einlieferte. Die Kriminalpolizeistation Lindau ermittelt unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Kempten gegen den mutmaßlichen Täter unter anderem wegen Vergewaltigung, Raubes und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte.

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