Am Dienstag, 12.11.2024, erhielt die Polizeiinspektion Memmingen gegen 15:45 Uhr vom Polizeipräsidium Frankfurt am Main die Mitteilung über eine angedrohte Hausexplosion in Ottobeuren, Lkrs. Unterallgäu.
Erste Ermittlungen der Frankfurter Polizei und der Polizeiinspektion Memmingen ergaben, dass ein Mann aus Ottobeuren kurz zuvor wegen finanzieller Schwierigkeiten bei einer Telefonhotline angerufen hatte. Er kündigte dabei an, das Haus zu zerstören, wenn er dort ausziehen müsse. Dafür hätte er bereits Vorkehrungen getroffen. Daraufhin wurden mehrere Streifenwagenbesatzungen der Polizeiinspektion Memmingen sowie ein verständigter Mitarbeiter des Energieversorgers zum Einsatzort beordert, der die Gasversorgung zum Anwesen unterbrechen konnte.
In einem anschließenden Telefonat mit dem 60-jährigen Mann machte er wirre Angaben und beendete das Telefonat. Die Polizeikräfte versuchten, am Anwesen des Mannes Kontakt mit ihm herzustellen, um die Lage aufzuklären. Nachdem der 60-Jährige den Zutritt verweigerte und der Verdacht bestand, dass von ihm eine Gefahr ausging, verschafften sich die Polizeikräfte Zugang in das Haus. Dabei wurden sie vom Beschuldigten mit Steinen und weiteren Gegenständen beworfen und mit einem Tierabwehrspray besprüht. Die Beamten setzten Pfefferspray ein und überwältigten den Beschuldigten. Der Beschuldigte zog sich dadurch eine Augenreizung zu, die im Klinikum behandelt wurde. Anschließend kam der 60-Jährige in eine Spezialklinik.
Vier Polizeikräfte wurden bei dem Einsatz leicht verletzt, blieben jedoch weiterhin dienstfähig. Eine Überprüfung des Gasanschlusses durch den Mitarbeiter des Energieversorgers ergab keine Manipulationen. Gegen den 60-Jährigen leitete die Polizei Ermittlungsverfahren wegen Androhung von Straftaten, gefährlicher Körperverletzung, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte ein.