Seniorin in Senden fällt Trickbetrügern zum Opfer. Zwei falsche Handwerker erschleichen sich durch vorgetäuschte Reparaturen an der Toilettenspülung einen hohen Geldbetrag. Die Polizei warnt vor dieser Masche.
Am Dienstagabend, 05.11.2024, fiel eine Seniorin in ihrer Wohnung in Senden einem Trickbetrug zum Opfer. Zwei Täter gaben vor, im Auftrag einer Handwerksfirma Reparaturarbeiten an der Toilettenspülung durchführen zu müssen. Die Seniorin ließ die Männer daraufhin in ihre Wohnung. Während sie im Bad hantierten, verhinderten die Täter bewusst, dass die Geschädigte den Raum betrat und die Arbeiten überprüfen konnte. Anschließend setzten sie die Seniorin unter Druck, sodass sie die angeblichen Handwerkerkosten im niedrigen vierstelligen Bereich über ein EC-Terminal überwies. Die Polizei leitete Ermittlungen ein.
Die Polizei warnt vor falschen Handwerker
Das beschriebene Verhalten ist eine bekannte Betrugsmasche, die sich oft gezielt gegen Seniorinnen und Senioren richtet. Betrüger treten dabei häufig in Arbeitskleidung auf und geben sich als Handwerker oder Dienstleister aus, die angeblich dringende Wartungsarbeiten, wie die Kontrolle der Heizung oder die Überprüfung eines Wasserschadens, durchführen müssen. Durch das Auftreten als vermeintliche Fachkräfte in einem angeblichen Notfall versuchen sie, das Vertrauen der Betroffenen zu gewinnen und sich Zutritt zur Wohnung zu verschaffen.
Einmal drinnen, nutzen die Täter verschiedene Ablenkungsmanöver, um die Bewohner zu beschäftigen. Häufig arbeiten die Betrüger dabei im Duo. Während der eine als Handwerker auftritt und die Bewohner gezielt in Gespräche verwickelt oder mit Ablenkungsaufgaben beschäftigt – etwa dem Auf- oder Zudrehen des Wasserhahns – durchsucht der zweite Täter unbemerkt die Wohnung nach Wertgegenständen. Betroffene sind oft verunsichert und fühlen sich im Nachhinein beschämt, auf die Masche hereingefallen zu sein. Die Betrüger wirken durch ihr professionelles Auftreten und die passende Kleidung sehr überzeugend.
Solche Vorfälle haben nicht nur materielle, sondern auch psychische Folgen. Das Vertrauen in die Sicherheit der eigenen vier Wände kann erschüttert werden, und das Gefühl von Angst und Scham bleibt oft lange bestehen.
Schutzmaßnahmen gegen Betrug durch falsche Handwerker
Die Polizei gibt folgende Hinweise, um sich vor diesen Trickbetrügern zu schützen:
Tür geschlossen halten: Prüfen Sie generell Personen durch den Türspion oder ein Fenster und öffnen Sie die Tür, falls vorhanden, nur mit Sicherheitsriegel.
Vertrauensperson oder Nachbar hinzuziehen: Lassen Sie Fremde nur in die Wohnung, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist. Ansonsten können Sie darum bitten, dass die Person zu einem späteren Zeitpunkt zurückkommt.
Selbstbewusst auftreten: Wehren Sie sich gegen aufdringliche Besucherinnen und Besucher, sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe, wenn Sie bedrängt werden.
Terminvereinbarung: Lassen Sie nur Handwerker in Ihre Wohnung, die Sie selbst beauftragt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt wurden.
Kontaktdaten bereithalten: Bewahren Sie die Telefonnummer der Hausverwaltung auf, um bei Zweifeln Rücksprache halten zu können.
Ausweis zeigen lassen: Insbesondere Amtspersonen sollten immer ihren Dienstausweis vorlegen. Rufen Sie im Zweifel die Behörde selbst an, aber nutzen Sie nur Telefonnummern, die Sie selbst recherchiert haben.
Gute Nachbarschaft: Vereinbaren Sie mit Nachbarn gegenseitige Unterstützung bei unbekannten Personen an der Tür.
Bezahlung: Es ist wichtig, sich nicht zu einer sofortigen Zahlung drängen zu lassen. Falls Reparaturarbeiten durchgeführt werden, sollte unbedingt im Vorhinein ein detailliertes Angebot angefordert und die Bezahlung klar besprochen werden. Prüfen Sie alle Angebote und die Vertragsbedingungen in Ruhe und ob diese mit den Absprachen übereinstimmen. So können unvorhergesehene Kosten vermieden und Missverständnisse über die Abrechnung vermieden werden.
Polizei verständigen: Scheuen Sie sich nicht, bei verdächtigen Personen im Gebäude die örtliche Polizei zu verständigen oder setzten Sie einen Notruf unter der Notrufnummer 110 ab.
Personenbeschreibung: Versuchen Sie, sich das Aussehen der verdächtigen Personen genau einzuprägen. Fertigen Sie unmittelbar nach dem Notruf ein Gedächtnisprotokoll an, um Details nicht zu vergessen. Eventuell sind die Täter mit einem Fahrzeug unterwegs – notieren Sie sich in diesem Fall auch das Kennzeichen, um der Polizei wichtige Hinweise zu geben.
Betrüger üben oft gezielt Druck aus. Bleiben Sie ruhig und lassen Sie sich nicht einschüchtern. Es ist vollkommen in Ordnung, unangekündigte Besucherinnen und Besucher abzuweisen, die Tür geschlossen zu halten und sich Unterstützung zu holen.