Für den Tag X müssen Polizei- und Rettungsdienstkräfte geschult sein. Am Samstagvormittag, 26.10.2024, wurde eine Amoklage in einem Schulgebäude gestellt. Zwei ehemalige Schüler der Einrichtung wollen sich an Lehrern und Schülern rächen. Mit einer Schusswaffe und einem Messer bewaffnet betreten sie das Schulgebäude. Der Hausmeister wollte die Beiden bereits vor der Schule stoppen, wurde aber von einem der beiden Täter tödlich verletzt. Im Sekretariat hörte man die Schüsse und das Geschrei der Schüler und es wurde der hausinterne Amokalarm ausgerufen und ein Notruf auf der 110 abgesetzt. Die Lehrer und Schüler versuchten sich in den Klassenzimmern einzusperren. Die beiden Täter trennten sich im Gebäude und verletzten zahlreiche Personen.
Von der Polizeieinsatzzentrale in Kempten wurde umgehend alle verfügbaren Kräfte zur Einsatzörtlichkeit entsandt. Die Integrierte Leitstelle Donau-Iller wurde informiert und zahlreiche Notärzte, Rettungsmittel und Rettungshubschrauber alarmiert. Kliniken in der Umgebung wurden verständigt und Aufnahmekapazitäten abgefragt.
Die ersten Streifen treffen nahe der Einsatzörtlichkeit an und legen ihre ballistische Schutzkleidung an. Ihre regulären Dienstwaffen musste sie dabei gegen „Blaue Waffen“ (Übungswaffen) umtauschen, damit die Sicherheit bei der Übung gewährleistet ist. Die ersten sechs Polizisten erhalten den Auftrag sich dem Gebäude zu nähern und ins Innere vorzudringen.
Aus dem Gebäude kommen immer wieder verletzte Schüler und Lehrer schreiend, weinend heraus. Sie laufen den Polizisten entgegen. Ob sich ein Täter dabei unter die Verletzten gemischt hat, nicht nachvollziehbar.
50 Meter um das Schulgebäude ist der sogenannte „Rote Bereich“ hier darf nur die Polizei agieren, da diese Zone nicht gesichert ist und hier der oder die Täter durch Schüsse aus Fenstern oder dem Werfen von Brandsätzen o.a. tätig werden können. Für die Polizei galt es die beiden Täter festzusetzen und das Gebäude sicher zu räumen. Die Verletzten mussten dazu von den Kräften der Polizei aus dem „Roten Bereich“ gebracht und dann im Bereich gelbe/grüne-Zone an den Rettungsdienst zu übergeben werden.
Gerade diese Übergabe von Verletzten von Polizeikräften an den Rettungsdienst an der Zonen-Schnittstelle war neben den polizeilichen Maßnahmen ein wichtiger Übungsbestandteil.
Im „Grünen-Bereich“ sollten dann die Betroffenen und Verletzten registriert und gesichtet werden durch den Rettungsdienst. Im weiteren Verlauf notfallmedizinisch versorgt und im Anschluss in Kliniken transportiert werden. Betroffene, die keine Verletzungen aufwiesen, wurden in einen Betreuungsraum verbracht und dort von Kriseninterventionsteams (KIT) und Kräften der polizeilichen, psychischen Betreuung aufgefangen und begleitet werden.
Ein Fazit aus der Übung kann man bereits ziehen, solche Einsätze, mit einem solch hohen Gefährdungspotential müssen immer wieder geschult und trainiert werden.

+ POLIZEIMELDUNG +
Am Vormittag des 26.10.2024 fand eine gemeinsame Großübung des Rettungsdienstes und der Polizei in Hochwang statt. Rund 50 Polizeikräfte, 90 Einsatzkräfte vom Rettungsdienst und 20 Angehörige der Feuerwehr beübten eine lebensbedrohliche Einsatzlage.
In den Vormittagsstunden des 26.10.2024 führten Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, der freiwilligen Feuerwehr und der Polizei eine gemeinsame Übung an einem öffentlichen Schulgebäude in Hochwang durch. Das Einsatzszenario war eine lebensbedrohliche Einsatzlage. Das Hauptaugenmerk der Übung lag auf der Zusammenarbeit zwischen Polizei und dem Rettungsdienst. Die Einsatzkräfte übten unter anderem die Übergabe verletzter und evakuierter Personen aus dem Gebäude. Insgesamt rund 50 Polizeikräfte der umliegenden Polizeiinspektionen, der Zentralen Einsatzdienste, der Verkehrspolizei, der Einsatzzentrale und der Polizeilichen Betreuungsgruppe haben an der Übung teilgenommen. Vom Rettungsdienst übten etwa 90 Personen und von der Feuerwehr rund 20 Kräfte. Zahlreiche weitere Einsatzkräfte waren Übungsbeobachtende. Die Polizei weist darauf hin, dass es sich um eine anlasslose Übung handelte und kein Gefährdungshintergrund zugrunde lag – weder an der Schule noch in der Ortschaft. Während der mehrstündigen Übung waren die Ortsdurchfahrt Hochwang und die Deubacher Straße für rund fünf Stunden für den Durchgangsverkehr gesperrt.
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Foto: Pöppel