Illertissen | Falscher Mitarbeiter eines Softwareunternehmens – Anrufbetrüger bringt 64-Jährige um hohen dreistelligen Betrag

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Ein falscher Bediensteter eines Softwareunternehmens täuschte eine 64-Jährige und brachte sie um einen hohen dreistelligen Betrag. Die Polizei gibt Tipps, wie Sie sich richtig verhalten.

Falsche Bedienstete? | Das ist die Masche!

Die Polizei warnte in den letzten Jahren auf vielfältige Weise vor den Gefahren des Callcenter- und Onlinebetruges und klärte potentielle Opfer über die Vorgehensweise der Betrüger auf. Die meisten Menschen wissen inzwischen über diese Betrugsformen Bescheid. Dennoch gelingt es den professionellen Betrügern immer wieder, Menschen um große Geldbeträge zu bringen. Dabei können die Opfer der Betrüger Menschen aller Altersgruppen sein.

Auf dem PC der Geschädigten erscheinen in der Regel Warnhinweise eines Softwareunternehmens, welche die Geschädigten auf einen Virusbefall oder einen Hackerangriff hinweisen. Diese Meldungen enthalten eine angebliche Hotline-Rufnummer über die sich die Geschädigten zur Problemlösung melden sollen.

Hinter der Nummer steht jedoch nicht das angegebene Software-Unternehmen, sondern professionelle Betrüger.

Diese fordern ihre vermeintlichen Opfer im weiteren Gespräch entweder dazu auf, einen Fernzugriff auf ihren PC zu gewähren, oder persönliche Daten und Kontoinformationen preiszugeben. In der Folge tätigen die Betrüger Überweisungen von den Konten der Geschädigten, oder sie fordern Geschädigte auf, Codes von Bezahlkarten zu übermitteln.

Hierdurch entstehen den Geschädigten oftmals nicht unerhebliche Vermögensschäden.

Der aktuelle Fall

Eine 64-jährige Frau wurde Opfer der verbreiteten Betrugsmasche und erstattete am Dienstag, 09.07.2024, eine Anzeige bei der Polizei Illertissen. Am Vortag wollte sie an ihrem PC eine Onlineüberweisung tätigen, als vor der TAN-Eingabe plötzlich der Bildschirm schwarz wurde.

Kurz darauf erschien auf diesem eine Telefonnummer, vermeintlich von einem namhaften Softwareunternehmen. Die 64-Jährige wählte die Nummer, woraufhin der unbekannte Gesprächspartner der Frau erklärte, dass er ihr helfen wollte. Im Verlauf des Gesprächs leitete er die Frau zum Betätigen mehrerer Tastenkombinationen an. Nach Eingabe der Tastenkombination wurde der Bildschirm grau und es erschien ein gelbes Symbol. Hierauf legte der vermeintliche Mitarbeiter unvermittelt auf. Über ihr Handy stellte die 64-Jährige im Anschluss fest, dass von ihrem Konto zwei Onlineüberweisungen getätigt wurden. Eine Überweisung konnte noch zurückgehalten werden, die andere Überweisung einer hohen dreistelligen Summe erfolgte in Echtzeit und war nicht mehr zu stoppen. (PI Illertissen)

Tipps und Hinweise der Polizei!

  • Rufen Sie keine angezeigten Service-Rufnummern bei einem angeblichen Virusbefall an.
  • Seriöse Unternehmen nehmen keinen unaufgeforderten Kontakt zu Ihnen auf.
  • Sollte sich ein angeblicher Mitarbeiter melden, ohne dass Sie darum gebeten haben: Legen Sie einfach den Hörer auf.
  • Geben Sie auf keinen Fall private Daten wie Bankkonto- oder Kreditkartendaten oder Zugangsdaten zu Kundenkonten an Dritte heraus.
  • Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.

Falls Sie betroffen sind:

  • Trennen Sie Ihren Rechner vom Internet. Ändern Sie über einen zweiten Rechner unverzüglich betroffene Passwörter.
  • Lassen Sie Ihren Rechner überprüfen.
  • Lassen Sie sich von Ihrem Geldinstitut beraten, ob Sie bereits getätigte Zahlungen zurückholen können.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen!

WICHTIG: Bitte sprechen Sie auch mit Verwandten, Bekannten und Ihren Nachbarn über das Phänomen!

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