Lkrs. Altötting | Kripo: Kinderpornografie und Munition bei Durchsuchung aufgefunden

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Mit richterlichem Beschluss durchsuchten Ermittler der Kriminalpolizei Mühldorf am Inn am Dienstag, 25.04.2023, im Auftrag des Zentrums zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet (ZKI) das Haus eines Mannes, der unter Verdacht steht, kinderpornografische Inhalte zu verbreiten. Neben einer Vielzahl von Datenträgern wurde bei dem Einsatz auch verbotene Munition gefunden und sichergestellt.

Anlass der Ermittlungen gegen einen Mann aus dem Landkreis Altötting waren Hinweise einer US-amerikanischen Polizeibehörde, die den Verdacht begründeten, dass über den Internetanschluss des Mannes kinderpornografische Dateien zum Download zur Verfügung gestellt worden waren.

Unter Sachleitung des unter dem Dach der Zentralstelle Cybercrime Bayern errichteten ZKI übernahmen Ermittler der Kriminalpolizeistation Mühldorf am Inn den Fall und durchsuchten mit richterlichem Beschluss am 25. April das Haus des Mannes. Dabei wurden rund 300 Datenträger sichergestellt. Nach Angaben des Tatverdächtigen befindet sich unter den rund 45 Terabyte an Daten ein erheblicher Anteil an verbotenen Inhalten. Den genauen Umfang und die Inhalte der Dateien auf den sichergestellten Datenträgern werden die IT-forensischen Auswertungen ergeben, welche nun folgen.

Weil der Mann den Polizeibeamten gegenüber Drohungen aussprach, wurde zunächst eine Diensthundeführerin mit einem Sprengstoffhund und wenig später das Sprengstoffkommando (TSG) des Bayerischen Landeskriminalamts alarmiert. Die Experten fanden im Haus kleine Mengen explosiver Treibladungen sowie Grundstoffe zur Herstellung von Sprengstoff, außerdem verbotene Kriegswaffenmunition, mehrere scharfe Gurtpatronen sowie Flakgeschützmunition. Alles wurde sichergestellt.

Der Beschuldigte griff während der Durchsuchung nach einem Jagdmesser und hantierte mit der Waffe vor den Polizisten herum. Erst nachdem die Anwendung unmittelbaren Zwangs angedroht wurde, legte er das Messer wieder weg. Aufgrund der anzunehmenden Eigen- und Fremdgefährdung wurde der Mann in einer psychiatrischen Fachklinik untergebracht.

Neben den Ermittlungen wegen Verbrechen des Besitzes, der Drittbesitzverschaffung sowie der Verbreitung von Kinderpornografie laufen gegen ihn nun auch Ermittlungen wegen Verbrechen nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz und wegen Vergehen nach dem Sprengstoffgesetz und nach dem Waffengesetz. Die Sachbearbeitung liegt dabei bei den Ermittlern des Fachkommissariats K1 der Kripo Mühldorf am Inn unter Sachleitung des ZKI.

Insgesamt dauerte der Einsatz am Dienstag, 25.04.2023, über sechs Stunden. Beteiligt waren daran 18 Polizeibeamtinnen und -beamte der Kripo Mühldorf, der Kripo Traunstein, der Polizeiinspektion Altötting und des Bayerischen Landeskriminalamts.