Bayern | Geldautomatensprenger in Haft – Verfahrensfortgang

-

Print Friendly, PDF & Email

In einer groß angelegten Festnahme- und Durchsuchungsaktion der Staatsanwaltschaft Bamberg, des Bayerischen Landeskriminalamts und des Landeskriminalamts Baden-Württemberg konnte am Montag, 30.01.2023, in den Niederlanden und in Belgien eine Geldautomatensprenger-Bande ausgehoben werden, der mehr als 50 Straftaten in Deutschland mit einem Gesamtschaden von mehr als zehn Millionen Euro zugerechnet werden.

Im Rahmen einer groß angelegten Festnahme- und Durchsuchungsaktion am
30. Januar 2023 in den Niederlanden und Belgien konnten neun Haftbefehle vollstreckt und 16 Objekte durchsucht werden. Umfangreiche Beweismittel wurden sichergestellt.

Nach drei weiteren Mittätern, gegen die bereits Haftbefehle vorlagen, wurde weiter gefahndet.

Am 15. Februar 2023 konnte von niederländischen Ermittlern einer der Gesuchten, ein 29-jähriger Mann mit afghanischer Staatsangehörigkeit in Bussum/NL festgenommen werden.

Die beiden letzten Flüchtigen konnten am 07. April 2023 in Amsterdam und Houten ebenfalls festgenommen werden. Bei ihnen handelt es sich um niederländische Staatsangehörige im Alter von 29 und 22 Jahren.

Mittlerweile wirft die Staatsanwaltschaft Bamberg der Gruppe mindestens 90 Straftaten vor. Die Tatorte befinden sich in Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Die polizeiliche Sachbearbeitung aller Fälle hat eine Ermittlungsgruppe des Bayerischen Landeskriminalamtes übernommen.

Am 20. April 2023 wurden acht der Tatverdächtigen von Spezialkräften der Bayerischen Polizei und der Bundespolizei von den Niederlanden nach Deutschland überführt. Hier wurde ihnen vom Ermittlungsrichter des AG Bamberg jeweils der Haftbefehl eröffnet und alle Tatverdächtigen wurden in Justizvollzugsanstalten gebracht. Gegen die anderen Festgenommenen wurde das justizielle Verfahren zur Auslieferung bereits angestoßen.

Mittlerweile wertete die Ermittlungsgruppe mehr als 200 Spuren aus. Durch die niederländischen Behörden wurden am 13. Februar 2023 ca. 1.000 sichergesellte Asservate übergeben, darunter befanden sich auch mehr als 40 Mobiltelefone. Die Ermittlungen laufen auf Hochdruck weiter.

Das Beratungsangebot der Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen wird seitens der Banken sehr gut angenommen. Bis zum 21. April 2023 wurden unter Mitwirkung des BLKA 29 Bankenverbünde mit insgesamt 327 Filialen und 541 Geldautomaten beraten. Bei diesen Beratungsgesprächen stellte sich heraus, dass die Banken zum großen Teil bereits Sicherungsmaßnahmen umgesetzt haben. Hierbei handelt es sich insbesondere um den Einbau von Einfärbesystemen. Ausnahmslos alle bislang beratenen Banken wollen darüber hinaus weitere Sicherungseinrichtungen beschaffen und installieren. Die Beratungen werden über die kommenden Wochen hinweg fortgesetzt.