Neu-Ulm – Memmingen | Zwei Angeklagte wegen versuchten Mordes und Raub vor dem Landgericht Memmingen

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Am Montag, 19.09.2022, um 9.30 Uhr, beginnt vor der 1. Strafkammer des Memminger Landgerichtes der Prozess gegen einen heute 41-jährigen Mann und seine 37-jährige Begleiterin. Das Verbrechen hat sich in der Nacht von Freitag, 17.12.2021 auf Samstag, 18.12.2021, in einem leerstehenden Haus in Neu-Ulm ereignet, wo das Opfer (41) in einem Kellerraum wohnte.

Nach den kriminalpolizeilichen Ermittlungen der vergangenen Monate hat sich folgendes in der Tatnacht zugetragen. Das Opfer hat den 41-Jährigen und die 37-Jährige am Freitag, 17.12.2022, gegen 17 Uhr, zu sich in den Kellerraum in dem leerstehenden Gebäude eingeladen. Dort wurde dann gemeinsam Alkohol getrunken, wobei die 37-jährige Frau sich in einem Nebenraum schlafen lag. Im weiteren Verlauf des Abends, zwischen 21 Uhr und 04.15 Uhr, forderte der 41-Jährige von seinem Gastgeber Geld, es ging wohl um einen kleineren zweistelligen Betrag. Das 41-jährige Opfer kam dieser Forderung jedoch nicht nach. Der 41-jährige Angeklagte zog sodann ein Klappmesser aus seiner Hosentasche, öffnete es und stach mehrfach auf sein Opfer ein. Der Angriff kam für das 41 Jahre alte Opfer völlig überraschend und ohne Vorwarnung. Durch die zahlreichen Messerstiche, auch in den Brustbereich, befand sich das Opfer in einer lebensbedrohlichen medizinischen Notlage. Nach dem das Opfer zu Boden ging, muss der Beklagte noch mehrfach mit dem Fuß gegen den Kopf des am bodenliegenden 41-Jährigen getreten haben.

Nachdem das Opfer am Boden lag, kam nach den derzeitigen Ermittlungen auch die 37-jährige Begleiterin wieder in den Kellerraum. Sie beugte sich über das Opfer und nahm die Bauchtasche des lebensbedrohlich verletzten 41-Jährigen an sich. In der Bauchtasche befand sich im Geldbeutel des Opfers ein zweistelliger Eurobetrag. Das Bargeld nahm die Begleiterin an sich. Beide Angeklagten verließen dann die Örtlichkeit, in dem Wissen, dass das Opfer (41) schwerstverletzt war und sterben könnte.

Nachdem die beiden Täter geflohen waren, konnte sich der lebensbedrohliche Verletzte (41) auf die Straße schleppen und brach dann dort zusammen. Ein zufällig vorbeifahrender Pkw-Lenker sah den Mann liegen und alarmierte sofort die Rettungskräfte und Polizei. Eine sofort eingeleitete Notoperation in der Uniklinik Ulm rettete dem Opfer das Leben.

Durch umgehend eingeleitete Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft konnten die beiden damaligen Tatverdächtigen noch in der Folgenacht vorläufig festgenommen werden. Der 41-jährige Angeklagte war nach Frankfurt am Main geflüchtet und konnte dort von der Polizei in Gewahrsam genommen werden, die heute 37-jährige Frau am Montagvormittag in Neu-Ulm. Beide befinden sich derzeit in Untersuchungshaft in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten.

Insgesamt sind bisher fünf Verhandlungstage durch die 1. Strafkammer terminiert. In dieser Zeit soll das Opfer, Ermittler, Gutachter und Zeugen Aufschluss über den Tathergang geben. Im Raum steht eine Verurteilung für den 41-jährigen Angeklagten auf versuchten Mord, in Verbindung mit besonders schwerem Raub mit Todesfolge. Die 37-jährige Angeklagte kann wegen besonders schweren Raubes, mit Versuch des besonders schweren Raubes mit Todesfolge verurteilt werden.

 

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