Betrugsdelikte und Erpressung beschäftigen Kaufbeurer Kripo – aus der Welt des Internets und der Kreditkarten

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Mauerstetten | Im Verlauf der vergangenen Woche erhielt eine 51-jährige Frau einen Anruf eines vermeintlichen Mitarbeiters ihrer Hausbank. Der Anrufer, der sich als Herr Maier vorstellte und unter der Echtnummer der Bank anrief, versuchte der Frau die TAN zu entlocken, nachdem er ihre letzten Geldein- und -ausgänge auf ihrem Konto auf den Cent genau angeben konnte. So viel Wissen um ihr Konto und dem Umstand, dass der Bankmitarbeiter nach der TAN fragte, war der Frau dann Grund genug, um sofort das Gespräch zu beenden und möglichen, unberechtigten Geldabbuchungen über ihr Konto zuvorzukommen.

Mauerstetten | Als eine 48-Jährige letzte Woche ihre Kreditkartenabrechnung in Händen hielt, traute sie ihren Augen nicht. So erfolgten in den vergangenen Monaten knapp 700 unberechtigte Abbuchungen mit ihren Kreditkartendaten. Die entsprechenden „Einkäufe“ im Gesamtwert von mehreren tausend Euro erfolgten allesamt bei einem US-amerikanischen Technologieunternehmen. Die Daten der Kreditkarte, die bei verschiedenen Firmen hinterlegt waren, dürften von dem unbekannten Täter ausgespäht und für alle Transaktionen missbräuchlich verwendet worden sein. Nach sofortiger Sperrung der Kreditkarte gelang es der Frau mit Hilfe der Banken, einen Großteil des widerrechtlich abgebuchten Geldbetrages zurückzuerhalten.

Kaufbeuren | An den „Falschen“ geriet eine 56-jährige Frau, die ihrem Sohn dabei helfen wollte, sein verloren gegangenes Handy wieder aufzufinden. Nachdem sie gemeinsam mit ihrem Sohn das mobile Endgerät über eine Internetseite orten ließen, wurden der Frau hierfür 50 Cent in Rechnung gestellt, die sie mit ihrer Kreditkarte bezahlte. Tatsächlich konnte das Handy an dem vermuteten Ort aufgefunden und vom Geschädigten in Empfang genommen werden. Dass mit der Ortung auch der Abschluss eines monatlichen Abos des betreffenden Anbieters verbunden war, sollte die Geschädigte erst später feststellen. Nachdem ihr pro Monat mehrfach die Kosten des Abonnements in Rechnung gestellt wurden, erfuhr sie auf Nachfrage, dass ein unbekannter Täter mit ihren Kreditkartendaten weitere Konten mit unterschiedlichen E-Mail Adressen erstellt und über diese weitere Abbuchungen getätigt habe. Der Geschädigten entstand ein Vermögensschaden in niedriger dreistelliger Höhe.

Kaufbeuren | Nicht schlecht staunte ein 66-jähriger Mann, als ihm von seiner Bank mitgeteilt wurde, dass mit einem gefälschten Überweisungsträger versucht worden war, Geld von seinem Konto auf ein irisches Bankkonto zu transferieren. Bei der Durchsicht der Überweisungsträger fiel einem aufmerksamen Bankmitarbeiter auf, dass die Unterschrift auf dem Überweisungsträger nicht vom tatsächlichen Inhaber des Bankkontos stammte. Letztlich konnte die Überweisung nach Irland verhindert und ein Vermögensschaden von einigen hundert Euro abgewendet werden. Dem Geschädigten ist nicht bekannt, wie der oder die Täter an seine Bank-/Kontodaten gelangen konnten.

Kaufbeuren | Am späten Dienstagnachmittag, 05.07.2022, erschien ein 68-jähriger Anzeigeerstatter bei der Polizei Kaufbeuren, um einen Betrug anzuzeigen.

Am gleichen Tag erhielt der Senior einen Anruf von Herrn „Weiss“, der sich als Mitarbeiter einer Bank vorstellte. Dieser gaukelte dem Geschädigten vor, dass dessen Konto Unregelmäßigkeiten aufweise und aktuell drei Echtzeitüberweisungen blockiert werden müssten. Um diese Überweisungen verhindern zu können, sollte der 68-Jährige den vermeintlichen Stornierungsvorgang autorisieren, dem der gutgläubige Geschädigte auch nachkam. Dabei wurden jedoch nicht die Buchungen geblockt, sondern drei Echtzeitüberweisungen in Höhe von mehr als 20.000 Euro freigegeben.

Zugleich stellte der Anzeigeerstatter weitere sieben Überweisungsversuche mit einem Gesamtvolumen von knapp 60.000 Euro fest, die allerdings gestoppt werden konnten. Bei der vom Anrufer übermittelten Rufnummer handelte es sich um die vom Täter gespoofte (also simulierte) Servicenummer der Bank.

Kaufbeuren | Über ein soziales Netzwerk wurde ein 20-jähriger Mann von einer Frau angeschrieben, die Interesse an dem jungen Mann bekundete und ihn zu einem Videocall überreden konnte. In diesem „Gespräch“ wurde der 20-Jährige aufgefordert, sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen, dem der Mann auch nachkam. Kurze Zeit später wurde der junge Mann darüber informiert, dass ein anstößiges Video seiner Handlungen vorliege und er gegen die Zahlung von 500 Euro eine Veröffentlichung abwenden könne. Jetzt erst wurde dem Geschädigten bewusst, dass er Opfer eines Erpressungsfalles mit Sexvideos, der sogenannten Sextorsion, wurde. Eine Zahlung oder eine Überweisung des geforderten Betrages erfolgte nicht.

 

Jengen | Ein 36-jähriger Mann aus dem Raum Jengen chattete über eine Internetplattform mit einer unbekannten Frau. Im weiteren Verlauf wurden auch intime Bilder übermittelt. Danach wurde der Videochat abgebrochen und der Geschädigte aufgefordert, 9.800 Euro in einer Onlinewährung zu bezahlen. Andernfalls würden die Bilder veröffentlicht. Das Opfer versuchte noch, einen Teilbetrag zu überweisen. Glücklicherweise misslang die Transaktion. Anschließend erstattete er bei der Buchloer Polizei Strafanzeige wegen versuchter Erpressung.