Großrazzia in vier Bundesländern gegen mutmaßliche Passfälscher

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300 Einsatzkräfte der Bundespolizei sind in Nord- und Westdeutschland am Mittwoch zu einer Großrazzia gegen mutmaßliche Dokumentenfälscher der organisierten Schleuserkriminalität ausgerückt. Wie die Bundespolizei in Hannover berichtete, wurden in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen drei Haftbefehle vollstreckt und 15 Objekte durchsucht. Ein Teil der Vorwürfe bezieht sich auf den mutmaßlichen Betrieb eines Geflechts aus Scheinunternehmen zur Verschleierung von Schwarzlohnzahlungen.
Laut Polizei sollen die Verdächtigen ausländische Identitätskarten gefälscht und verkauft haben. Bei den Durchsuchungen wurden demnach unter anderem annähernd 30 gefälschte litauische, rumänische sowie slowakische Ausweise und Führerscheine beschlagnahmt. Zudem stießen die Beamten auf 600 Rohlinge und einen hochwertigen Drucker, mit denen weitere Identitätskarten hätten hergestellt werden können.
Auch wurden bei der Großrazzia 18 Menschen festgestellt, die sich illegal in Deutschland aufhielten. Einsatzkräfte beschlagnahmten zudem Vermögenswerte in Höhe von 250.000 Euro. Auch die Hamburger Steuerfahndung beteiligte sich. Sie ermittelt in dem Komplex gegen Verdächtige, die ein Netz aus Scheinfirmen in der Logistik- und Transportbranche betrieben haben sollen. Damit sollen sie Schwarzarbeit verschleiert und Umsatzsteuer hinterzogen haben.
Ausgangspunkt der Ermittlungen war demnach eine Razzia in einer Hamburger Wohnung vor fast einem Jahr, bei der mehrere illegal eingereiste kasachische Staatsbürger mit gefälschten Ausweisen sowie weitere Fälschungen und ein Drucker samt tausend Rohlingen gefunden worden waren. Die weiteren Ermittlungen führten dann zu der Durchsuchungsaktion. Als Hauptverdächtiger gilt laut Polizei ein 50-jähriger iranischer Staatsbürger, der in Hamburg wohnt.
bro/cfm

© Agence France-Presse