Betrug per Messanger-Nachricht | Landkreise Günzburg und Neu-Ulm im Fokus

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Drei vollendete Betrugsfälle beschäftigen die Polizeidienststellen in den Landkreisen Neu-Ulm und Günzburg. Betrügern gelang es, über Nachrichten in Messengerdiensten an Geld zu gelangen. Die Polizei warnt.

Die drei Fälle

WEIßENHORN | Am Samstag, 09.04.2022 gegen 17.25 Uhr erhielt eine 67-jährige Frau eine Nachricht über einen weit verbreiteten Messengerdienst auf ihr Handy, worin die Notlage eines Kindes vorgetäuscht wurde. Die Frau tätigte auf Anweisung des unbekannten Täters zwei Überweisungen, eine in Höhe einer niedrigen vierstelligen Summe und die andere in Höhe von knapp 3.200 Euro. Die zweite Überweisung konnte von der Bank glücklicherweise noch zurückgebucht werden.

PFAFFENHOFEN | Beim zweiten Fall erhielt ein 60-jähriger Mann eine Nachricht, bei der vorgegeben wurde, dass sie von einem seiner Söhne stammen würde. Aufgrund eines Anbieterwechsels hätte sich die Telefonnummer geändert und der Mann wurde aufgefordert, die angezeigte Nummer zu speichern und die alte Nummer zu löschen, was er auch tat. In der Folge täuschte der unbekannte Täter eine Notlage des Sohnes vor und forderte den 60-Jährigen auf, eine hohe dreistellige Summe an eine angegebene Kontonummer zu überweisen. Der Geschädigte folgte der Anweisung und durchschaute die Betrugsmasche erst am nächsten Tag, als der Täter erneut versuchte, ihn zu einer Überweisung zu bewegen.

GÜNZBURG. Vorgestern und gestern erhielten erneut mehrere Geschädigte von Betrügern Nachrichten über einen bekannten Messanger-Dienst. Die Täter gaben sich als Verwandte aus und gaben vor, dass sie eine neue Mobilfunknummer haben und dass die Geschädigten sie deshalb nicht gleich an der Mobilfunknummer haben erkennen können. Die Betrüger wollten, dass ihnen Geld für die Bezahlung einer angeblichen Reparaturrechnung überwiesen wird. In einem Fall gelang es den Tätern, dass ihr Opfer einen Geldbetrag in Höhe einer vierstelligen Summe überwies. In den anderen Fällen erkannten die Geschädigten jeweils den Betrugsversuch und es kam zu keinen Geldüberweisungen.

(PI Günzburg)

Die Warnzeichen

  • Neuer unbekannter Kontakt?
  • Gibt sich als Angehöriger aus?
  • Fordert Geld von Ihnen?
  • Kann nicht zurückrufen oder eine Sprachnachricht senden?

Lauten die Antworten „Ja“: Vorsicht! Nicht antworten und kein Geld überweisen!

Die Zahlen

Regelrecht explosionsartig verbreitet sich die neue Variante des Enkeltrickbetruges. Alleine binnen einer Woche verzeichnete das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West neun Fälle (mit den heute genannten). Dabei entstand binnen Wochenfrist ein Schaden von weit mehr als 10.000 Euro. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2021 registrierte das Präsidium eine Schadenssumme von 14.500 Euro mit diesem Modus Operandi.