Ende Januar 2022 brach ein elfjähriger Junge in das Eis des Tümpels im Ostpark in Bad Wörishofen im Unterallgäu ein. Ein 39-Jähriger kam ihm selbstlos zur Hilfe und wurde dafür nun geehrt.
Der Elfjährige wollte auf dem Tümpel eine Frisbee-Scheibe vom Eis holen. Das Eis war jedoch viel zu dünn, sodass der Junge dort einbrach und bis zum Hals im Wasser steckte. Nachdem der Junge sich nicht selbst befreien konnte, ging ein aufmerksamer Passant sofort zu dem Jungen ins Wasser und half ihm heraus.
Aufgrund einer Presseveröffentlichung mit einem Zeugenaufruf hat sich der Retter bei der Polizeiinspektion gemeldet. Es handelt sich um einen 39-jährigen Bürger aus Bad Wörishofen. Der Mann gab an, den Jungen nach der Rettung in die Obhut einer weiteren Passantin übergeben zu haben, die mit dem Jungen das Eintreffen des Rettungsdienstes abwartete. Er selbst sei nach der Rettungsaktion nach Hause gegangen, da er durchnässt und durchgefroren gewesen sei.
Hierfür bedankte sich die Polizeiinspektion Bad Wörishofen bei ihm und lud ihn zu einem Besuch am 09.03.2022 bei der PI Bad Wörishofen ein. Dienststellenleiter Robert Stephan und der stellvertretende Dienststellenleiter, Walter Schmid, überreichten dem Retter einen Buchgutschein und ein Dankschreiben der Polizeiinspektion Bad Wörishofen.
Im Gespräch berichtete der Retter nochmals von den Ereignissen des Tages, die ihm immer noch sehr präsent vor Augen seien. Er selbst habe nicht lange überlegt, für ihn sei sein Handeln eine Selbstverständlichkeit gewesen. Er habe jemand anderen in Not gesehen und aus einem inneren Impuls heraus geholfen. Ihm selbst gehe es nach der Rettungsaktion bei eisigen Temperaturen gut, er sei ohne Blessuren davongekommen.
Dem geretteten Jungen geht es ebenfalls wieder gut. Nach einer Nacht in Krankenhaus konnte er nach Hause entlassen werden.
Robert Stephan: „Sie haben durch Ihr selbstloses und mutiges Einschreiten ein hohes Maß an Zivilcourage bewiesen. In einer Zeit, in der oftmals mehr weggesehen als gehandelt wird, sind Sie kurzentschlossen und mutig zur Tat geschritten.“
Im Namen der Polizei Bad Wörishofen, aber auch ganz persönlich sprach er seinen Dank für dieses vorbildliche Verhalten aus. „Dafür gebührt Ihnen ausdrücklich mein voller Respekt“, so der Erste Polizeihauptkommissar.
Die Polizei holte sich von beiden beteiligten Parteien abschließend noch das Einverständnis, die Kontaktdaten auszutauschen, damit Retter und Geretteter auch noch einmal persönlich ins Gespräch kommen können.
