Ein italienischer Lkw-Fahrer wurde am Montagabend, 22.11.2021, mit dessen Sattelzug auf der BBA A7 bei Dietmannsried im Allgäu aus dem Verkehr gezogen.
Bei der Verkehrskontrolle stellten die Beamten der Schwerverkehrskontrollgruppe eine technische Manipulation mit schwerwiegenden Konsequenzen fest. So zeichnete das digitale Kontrollgerät u.a. keinerlei Lenkzeit auf, obwohl das Fahrzeug bewegt wurde. Durch einen illegalen Eingriff in die fahrzeugeigene Software, sollte den Verkehrspolizisten Ruhezeit anstelle der tatsächlich erfolgten Lenkzeit vorgetäuscht werden. Unter Zuhilfenahme solcher Manipulationen nehmen Lkw-Fahrer regelmäßig übermüdet am Straßenverkehr teil und stellen so mit ihren oft 40 t schweren Fahrzeugen eine erhebliche Gefahr für die Verkehrssicherheit dar. So auch der kontrollierte 43-jährige Italiener, dessen Schwindel drei Jahre lang unerkannt blieb, ehe er auf der Rastanlage Allgäuer Tor Ost aufflog.
Ein hinzugezogener Sachverständiger, welcher die sichergestellte Sattelzugmaschine begutachtete, konnte die aufwändig durchgeführte technische Manipulation lokalisieren und bestätigte letztendlich den Verdacht der Polizei.
Besonders riskant ist ein unerlaubter Eingriff in die Fahrzeugeinheit auch deswegen, weil sämtliche sicherheitsrelevanten Fahrassistenzsysteme wie z.B. der Abbiegeassistent und der Notbremsassistent aufgrund der Störung nicht mehr zuverlässig funktionieren können.
Gegen den 43-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Fälschung technischer Aufzeichnungen eingeleitet. Im vorliegenden Fall musste der Fahrer vor Ort eine Sicherheitsleistung für die zu erwartende Strafe im mittleren vierstelligen Bereich bezahlen. Um jedoch mit dem Sattelzug weiterfahren zu können, müssen erst aufwändige Rückbaumaßnahmen durch eine Fachwerkstatt vorgenommen werden. Bis das Fahrzeug in einen verkehrssicheren Zustand versetzt wird, kann gut eine Woche vergehen. Der Ausfall der Sattelzugmaschine dürfte auch die Spedition des Italieners treffen und zeigt, dass sich derartige Verstöße nicht lohnen.
