Nonnenhorn – Lindau (Bodensee) | Polizei und Wasserwacht haben bei Starkwindwarnung einiges zu tun

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Am Sonntagmittag, 30.05.2021, erreichte die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben/Südwest in Kempten der Notruf eines manövrierunfähigen Motorbootes aus Konstanz, das sich zwischen Wasserburg und Nonnenhorn befand. Aufgrund des ablandigen Nordostwindes war bereits für den gesamten Bodensee Starkwindwarnung ausgelöst worden.

Auf der Anfahrt zu dem manövrierunfähigen Motorboot wurde ca. 1,5 km vom Ufer entfernt ein Miettretboot besetzt mit einer Frau und deren minderjährigen Sohn ohne Schwimmwesten festgestellt. Die Dame wurde aufgefordert unverzüglich das Ufer aufzusuchen. Als sie später aus eigener Kraft das sichere Ufer erreicht hatte, musste sie zugeben, dass sie den ablandigen Wind und die Entfernung zum Ufer unterschätzt hatte. Weder die Dame noch ihr Sohn hatten vom Bootsvermieter Schwimmwesten bekommen. In der Zwischenzeit wurde das manövrierunfähige Motorboot von einem Lindauer Segelboot in Schlepp genommen.

Nach Abklärung mit dem havarierten Schiffsführer wurde die Wasserwacht als Schlepphilfe über die Einsatzzentrale bei der Integrierten Leitstelle Allgäu in Kempten angefordert, da das Segelboot für den Schlepp nicht ausreichend motorisiert war. Unmittelbar darauf wurde ca. 1 km vor Nonnenhorn ein gekenterter Katamaran besetzt mit einem Erwachsenen festgestellt. Bei dem Katamaran war der Mast gebrochen, das Boot war bereits durch privates Motorboot in Schlepp genommen worden. Um den Katamaran entsprechend bergen zu können, wurde ebenfalls über die Einsatzzentrale bei der ILS Allgäu die Wasserwacht angefordert. Das Wasserwachtboot aus Nonnenhorn übernahm die Bergung des Bootes. An dem Katamaran entstand ca. 2.000 Euro Sachschaden.

Auf der Rückfahrt von diesen Einsätzen wurden vor Wasserburg seewärts der Wasserburger Berge zwei Surfer festgestellt, die offensichtlich Probleme hatten bei dem ablandigen Wind wieder zurück zur Surfschule zu kommen. Die 13-jährige Surferin wurde deshalb mit dem Polizeiboot in Richtung Ufer geschleppt, wo sie dann der Surfschulbetreiber mit seinem Schlauchboot übernahm und sicher ans Ufer brachte.

In der Reutiner Bucht wurde am späten Nachmittag, 1,5 km vom Ufer entfernt, ein Kanu besetzt mit zwei Erwachsenen festgestellt. Aufgrund der ablandigen Böen bis 6 Bft. wurde das Kanu mit dem Polizeiboot bis in den sicheren Uferbereich begleitet. Beide Kanuten trugen Schwimmwesten.

Im Verlauf der Bootsstreife wurden auch mehrere Stand-up-Paddler auf die Starkwind- und Sturmwarnung aufmerksam gemacht und aufgefordert in Ufernähe zu bleiben. Die WSP Lindau weist daraufhin, dass auch kleine Wasserfahrzeuge nach den Vorschriften der Bodenseeschifffahrtsordnung bei Starkwind- oder Sturmwarnung das Ufer oder einen sicheren Hafen aufzusuchen haben. Verstöße gegen diese Vorschrift kann mit einem Bußgeld geahndet werden.