Memmingen/Schwaben | Das Geschäft mit dem bezahlten Sex läuft weiter – auch während Corona

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Bordelle durften zwar in den vergangenen Monaten in einigen Bundesländern unter Auflagen wieder öffnen, mit der nun geltenden bundesweiten Notbremse dürfen sie es nicht mehr. Trotzdem boomt das Sex-Geschäft, auch in Memmingen, Mindelheim, Kaufbeuren und den Rest von Schwaben.

Die 21-jährige Beti und ihre Freundin Lori waren am Mittwoch, 05.05.2021, in Kaufbeuren. Dort sind die beiden jungen Frauen bereits schon einige Tage. Auf einer Internetplattform kann man verfolgen, wo die Mädchen ihre Dienste anbieten. Über eine Handynummer nimmt man direkt Kontakt mit den Frauen auf. Per Whatsapp bekommt man auch schnell eine Rückantwort, wenn man den Mädchen schreibt. „Hei ich bin Beti und 18 Jahre alt. Bin aus England …“. Dann folgen die Preise 60 Minuten 140 Euro oder 30 Minuten für 90 Euro. „Mein Service Sex, Blasen, Oralverkehr bei mir, Handjob …“, dann folgen Zusatzleistungen gegen Aufpreis. Man kann auch über Nacht bleiben, die Stunde für 100 Euro.

Die Mädchen wohnen für ihren kurzen Aufenthalt in der Stadt in Apartmenthotels, wie z.B. dem KF Hotel in Kaufbeuren oder anderen. Auch in Boarding-Häusern mieten sich die Frauen ein, bzw. werden eingemietet. Die Frauen wechseln in der Regel nach 3-5 Tagen in eine andere Stadt. Sie werden landesweit ausgetauscht. Das lässt darauf schließen, dass hinter den Frauen auch eine Organisation steht, die die Hotels bucht, die Anzeigen auf den Homepage aktuell hält und sich um die Abwicklung kümmert.

Seit Freitag, 07.05.2021, sind Beti und Lori nun in Illertissen im Lkrs. Neu-Ulm. In Memmingen gastieren gerade Vanessa, Monika, Sabrina, Michaella und Melisa und in Mindelheim Maya.

Bei den Besuchen der Frauen ist von Corona nichts zu spüren – keine besonderen Hygienemassnahmen. Ein Besucher berichtet der Redaktion, dass das Geschäft mit den Frauen während Corona nicht aufgehört hatte, sicherlich sei es beim ersten Lockdown schwieriger gewesen, da kein „Frauennachschub“ über die Grenzen kam, aber nun bekommt man problemlos einen Termin bei den Frauen in der Nähe. Weiter berichtet er, dass hinter den Frauen auch Aufpasser stehen, sie sind immer in der Nähe, kontrollieren die Handies und kassieren auch die Mieten für die Zimmer. Viel bleibt den Mädchen nicht von ihrem Geld, das sie auf Kosten ihrer und der Gesundheit ihrer Kunden verdienen.

Der käufliche Sex unter dem Radar der Behörden. Bordelle, Terminwohnungen und Clubs werden ständig von den zuständigen Behörden kontrolliert. Auch müssen die Frauen in angemeldeten Häusern entsprechend Steuern und Sozialabgaben leisten und sind somit krankenversichert, anders hier bei Beti und Lori. Die beiden machen es, weil sie sonst ohne Geld dastehen würden und ihre Familien zu Hause im Ausland nicht unterstützen könnten.