Bidingen | Pkw-Fahrer überholt mit Blaulicht fahrendes Streifenfahrzeug

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Am Freitagmorgen, 09.04.2021, 06:00 Uhr, war ein Streifenfahrzeug der Polizeiinspektion Marktoberdorf auf dem Weg zu einem auf der B472 Höhe Etzlensberg gemeldeten Wildunfall.

Die Meldung hatte den Hinweis enthalten, dass das tote Reh (bzw. Kadaverteile) und Fahrzeugteile auf der Fahrbahn liegen. Zur Absicherung des nachfolgenden Verkehrs war daher am Streifenfahrzeug bereits in einiger Entfernung vor der Unfallstelle Blaulicht eingeschaltet worden. Außerdem verringerte die Streife stetig die Geschwindigkeit, um den Verkehr herunter zu bremsen, da im Unfallbereich aufgrund der dortigen Fahrbahnverbreiterung erfahrungsgemäß nicht allzu langsam gefahren wird. Die am Wildunfall beteiligte Pkw-Fahrerin stand auf dem einen Fahrstreifen in Richtung Marktoberdorf, während in Fahrtrichtung der Streife zwei Fahrstreifen vorhanden sind. Kurz vor den bereits erkennbaren Kadaver- und Fahrzeugteilen fuhr die Streife dann mittig zwischen „ihren“ Fahrstreifen und stellte danach das Polizeiauto quer auf die Fahrbahn. Trotz der vorangegangenen Maßnahmen scherte ein nachfolgender 22-jähriger Pkw-Fahrer nach links aus, um das Polizeifahrzeug zu überholen. Er stieß dabei mit seiner rechten vorderen Fahrzeugecke gegen die linke hintere Ecke des Polizeifahrzeugs. Verletzt wurde niemand. Der Sachschaden beträgt insgesamt ca. 10.000 Euro.

Der Unfallverursacher gab später an, dass an dem Streifenfahrzeug erst unmittelbar vorher das Blaulicht eingeschaltet worden wäre. Die durch den Wildunfall geschädigte Pkw-Fahrerin hatte zwar den Fahrzeuganstoß nicht gesehen, sie hatte jedoch nach ihrer Aussage das Blaulicht schon während der Anfahrt des Polizeifahrzeugs gesehen. Der Unfallverursacher bekommt eine Bußgeldanzeige. Wie in solchen Fällen üblich, wurde der sogenannter „Dienstunfall“ durch eine benachbarte Polizeidienststelle aufgenommen, in diesem Fall durch die Verkehrspolizei Kempten im Allgäu.