Landgericht Memmingen | 47-jähriger Handwerker gesteht sexuelle Übergriffe auf Stieftochter

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Vor dem Landgericht Memmingen muss sich ein 47-jähriger Handwerker verantworten, der seine zehnjährige Stieftochter mehrmals missbraucht haben soll.

Kennengelernt haben sich die Mutter und der 47-Jährige 2012 im Internet. Er wohnte damals im Raum Bodensee. Kurze Zeit später zog der Handwerker zu der Mutter und der fünfjährigen Tochter nach Memmingen. Die Hochzeit fand dann ein Jahr später statt. Der Handwerker stellte für die damals Fünfjährige eine Vaterfigur dar und hatte Vertrauen zu ihm gefasst.

Fünf Jahre nach der Hochzeit soll es laut Staatsanwaltschaft Memmingen zu den ersten sexuellen Übergriffen gekommen sein. Beim Zelten im Garten soll der Handwerker der Zehnjährigen einen Pornofilm gezeigt haben und im Anschluss habe er das Kind im Intimbereich berührt. Er brachte das Mädchen dazu auch ihn entsprechend zu berühren. In den folgenden 16 Monaten soll es zu zehn weiteren Vorfällen im Schlafzimmer und im Bad der Familie gekommen sein. Immer wenn die Mutter beim Arbeiten oder auf Fortbildungen war. Zum Geschlechtsverkehr kam es demnach nicht. Der 47-jährige Stiefvater hat dem Kind gesagt, es dürfe seiner Mutter nichts davon erzählen. Erst im Dezember 2019 vertraute sich das Kind seiner Mutter an. Im Februar 2020 wurde der Handwerker dann von Polizisten festgenommen und das Amtsgericht Memmingen ordnete Untersuchungshaft an. Seit dem wartete er in einer bayerischen Justizvollzugsanstalt auf seinen Prozess, der am Montag, 07.09.2020 vor dem Landgericht Memmingen begang.

Bei Gericht kam es zwischen Staatsanwaltschaft, Nebenklage, dem Angeklagter und der Verteidigung zu einer sogenannten Verständigung. Der Vorsitzende Richter Liebhardt stellte einen Strafrahmen von von mindestens sieben Jahren  und höchstens sieben Jahre und neun Monate in Aussicht, falls der Stiefvater die Taten vollumfänglich gesteht. Nach der Verständigung lies der 47-jährige Angeklagte eine entsprechende Einlassung von seinem Anwalt verlesen.

Der Anwalt der Nebenklage berichtet, dass das Kind bis heute schwer unter den Taten  zu leiden hat. Sie ist in psychologischer Behandlung, schläft nicht alleine in ihrem Bett und traut sich nicht alleine im Garten herumzulaufen.

Der Prozess wird am Donnerstag, 10.09.2020, vor dem Landgericht Memmingen fortgesetzt.