Start des Blitzermarathons war am Mittwochmorgen, 19.04.2017, um 06.00 Uhr. Die Polizei wird bis Donnerstagmorgen, 06.00 Uhr, verstärkt ein Auge auf Raser haben. Die Messstellen sind bekannt und auch der Zeitpunkt. Man will keine Abzockaktion starten, sondern den Autofahrer an die Geschwindigkeit erinnern. Hauptunfallgrund auf Landstraßen ist nun mal das zu schnelle Fahren.
Zwei Messbeamte sitzen in ihrem weißen Kombi in Hart bei Memmingen, etwas verdeckt, dass man das Messfahrzeug nicht gleich erkennt. Am Straßenrand die Kamera mit dem roten Blitz und kurz davor die Messeinrichtung mit mit den fünf Sensoren. Im Fahrzeuginnern, eine
Arbeitsplatte mit einem Monitor und einem Rechner mit der Messsoftware. Vor Messbeginn muss der Beamte ein Formular ausfüllen, in dem er bestätigt, dass das Gerät keine Fehler anzeigt, und dass der Aufbau und Anordnung nach den Vorschriften erfolgt ist. In das System werden die
Daten zur Messstelle eingeben, z.B. ab welcher Geschwindigkeit gemessen werden soll. Auf Knopfdruck wird dann die Messreihe gestartet. Immer wieder prüft der Beamte, ob das Gerät ordnungsgemäß arbeitet. Kommt es zu einem Fehler, stoppt das Gerät die Messreihe und der komplette
Datensatz muss vernichtet werden. Einmal in der Woche werden die Daten vom Messrechner an die Auswerteplätze bei der Polizei in Krumbach/Schwaben übertragen. Dort werden dann die Bilder verarbeitet und die Anzeigen vorbereitet. Fünf bis sechs Stunden ist das Fahrzeug am Tag im gesamten Unterallgäu unterwegs. Die Trefferquote liegt bei zwei bis drei Prozent, die ein schwarzweiß Foto mit der Post von der Polizei zugeschickt bekommen. Bei Messungen auf der Autobahn ist das Ergebnis erschreckend, da die liegt die Trefferquote wesentlich höher, bis zu 300 Fahrzeuge in der Stunde, die geblitzt werden.
Es gibt eine Übersicht von Messstellen bei der Polizei. Je nach Witterung und Sonneneinstrahlung wird festgelegt, wann und wo geblitzt wird. Auch Gemeinden wenden sich an die Polizei, wenn sie den Eindruck haben, dass in ihrem Ort zu schnell gefahren wird.
Mit den Geschwindigkeitskontrollen soll der Bürger immer wieder darauf aufmerksam gemacht werden, sich an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten zu halten. Schwere Unfälle zeigen immer wieder die Folgen, zuletzt in der Ostermontagnacht, wo zwei Männer bei Krumbach/Schwaben ums Leben gekommen sind.
Und nicht vergessen – es wird nicht nur am Blitzmarathon die Geschwindigkeit überwacht. Tag für Tag sind die Messfahrzeuge für Geschwindigkeit und Abstand, Laserpistolen und der Videowagen unterwegs. Auch die stationären Messeinrichtungen werden immer mehr, vor allem in Baden-Württemberg.