Lindenberg – Flammen schlagen aus Patientenzimmer im dritten Stock – Feuerwehr muss Krankenstation mit über 30 Personen evakuieren

-

Print Friendly, PDF & Email
Lindenberg7
Foto: Rädler

Zu einem verhängnisvollen Feuer kam es am Dienstagabend, 14.02.2017, in Lindenberg/Allgäu, Lkrs. Lindau. Als die automatische Brandmeldeanlage (BMA) des Krankenhauses bei der Integrierten Leitstelle Allgäu aufschlug, ahnte der Leitstellendisponent noch nicht, was in diesem Moment im Krankenhaus vor sich geht. Brandmeldealarme sind an der Tagesordnung und haben meist einen technischen Defekt oder eine Fehlfunktion oder einen Missbrauch als Ursache – Feuer ist jedoch eher die Seltenheit.
Dieses Mal war es jedoch anders. Bereits während der Disponent die Feuerwehr aus Lindenberg auf das Stichwort „Brandmeldealarm Krankenhaus“ alarmierte, kam ein Rückruf vom Krankenhaus. Der Anrufer meldet, dass es kein Fehlalarm ist, sondern ein Patientenzimmer in Vollbrand steht.
Der Disponent der Leitstelle reagierte sofort und informierte die alarmierten Kräfte über das gemeldete Feuer im dritten Stock. „Bereits beim Eintreffen waren Flammen aus dem Fenster sichtbar“ schildert Markus Schneider die heikle Situation. Da die Feuerwehr an diesem Objekt bereits unzählige Male geübt hatte und genau wusste, wie das Krankenhaus aufgebaut war, forderte sie sofort Verstärkung an. Zahlreiche Wehren in der Umgebung und aus Baden-Württemberg wurden zum Einsatzort gerufen. Für die Feuerwehr gab es in den ersten Minuten mehrere Einsatzschwerpunkte. Sie mussten zunächst die mit 30 Personen belegte Krankenstation im dritten Stock unter Atemschutz evakuieren sowie das Feuer bekämpfen und den Übergriff auf den vierten Stock verhindern.
Mit einem sofortigen Innenangriff und dem Angriff über insgesamt vier Drehleitern konnte der Brand schnell unter Kontrolle gebracht werden. Größere Sorgen bereitete nun der Rauch. Durch das hervorragende Verhalten der Angestellten konnten die Patienten in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr in rauchfreie Bereiche gebracht werden. Genau für diese Zwecke gibt es sogenannte Brandabschnitte mit Türen die vor Feuer und Rauch schützen.
Trotz des raschen Eingreifens kam eine Person im Brandzimmer ums Leben, die zweite Person aus dem Zimmer wurde schwerstverletzt. Zwei weitere Personen wurden ebenfalls schwer verletzt. Ein Feuerwehrmann zog sich während dem Einsatz mittelschwere Verletzungen zu.

Wie es zu dem Feuer kam ist bislang unklar. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Zur Unterstützung der Rettungskräfte waren Rettungshubschrauber aus München und Österreich vor Ort.

 

[maxgallery id=“208497″]

Foto: Rädler