Auslaufendes Gefahrgut im Bereich des Ulmer Bahnhofes am Freitagmorgen, 01.04.2016, hat zu einer Streckensperrung zwischen Blaustein, Herrlingen und Ulm geführt.
Nach ersten Informationen handelt es sich um „Chlortrimethylsilan“, das aus dem Container Austritt. Der Stoff wird in der glasverarbeitenden Industrie eingesetzt. Die Ulmer Feuerwehr sieht derzeit keine Gefahr für die Bevölkerung. Gegen 1 Uhr am Morgen hat ein Bahnmitarbeiter das Leck am Container entdeckt. Das Gefahrgut reagiert mit Feuchtigkeit und bildet bei Kontakt einen Dampf/Nebel. Der Stoff kommt tröpfchenweise aus der Gefahrgutumschließung.
Die Feuerwehr Ulm wird durch einen Chemiker aus dem Transport-Unfall-Informations-System (TUIS) der chemischen Industrie unterstützt. Der Fachmann kommt von der Wacker Chemie in Burghausen. Mitarbeiter der Bahn, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst stimmen sich im weiteren Vorgehen ab.
Chlortrimethylsilan ist eine farblose, wasserklare, an feuchter Luft rauchende Flüssigkeit mit erstickend-stechendem Geruch. Der Stoff reagiert mit feuchter Luft unter Bildung von Chlorwasserstoff, der an Haut, Augen, Schleimhäuten und Atemwegen starke Verätzungen hervorrufen kann. Chlortrimethylsilan ist eine Basischemikalie, die zur organisch-chemischen Synthese industriell verwendet wird.